Hennefer Umweltausschuss Testphase für Pfandkisten - Erleichterung für Leergut-Sammler

HENNEF · Für viele bedürftige Menschen, die zum Teil auf der Straße leben, ist es manchmal die einzige Einnahmequelle: das Leergut. Sie wühlen im Abfall, um mit den weggeworfenen Dosen und Flaschen anderer Menschen ein wenig Geld für ihren Lebensunterhalt hinzuzuverdienen.

Dieses Pfandsammeln soll künftig etwas menschenwürdiger gestaltet werden. In Hennef beginnt demnächst eine Testphase, bei der Pfandsammelkisten an verschiedenen Orten der Stadt angebracht werden. Die Pfandflaschen und Dosen werden darin gesammelt, und wer möchte, kann sich Leergut aus der Kiste nehmen. Das Vorhaben geht auf einen Antrag der Grünen Jugend zurück, der im Hennefer Umweltausschuss eine Mehrheit fand.

Ein Kölner Designer hatte bereits im Jahr 2012 den Bundespreis "Ecodesign" verliehen bekommen, weil er mit seiner Idee das Flaschensammeln zumindest ein wenig menschenwürdiger gestalten kann. Die Idee ist so einfach wie effektiv. Ein Pfandring wird an dem Mülleimer angebracht. In diesem Ring wird das Pfandgut abgestellt.

Pfandsammler können die leeren Flaschen und Dosen herausnehmen, ohne dabei den Abfall durchwühlen zu müssen. In Bamberg läuft derzeit ein Pilotprojekt, auch für Köln ist eins geplant, und in Hennef ist gerade eine Testphase der Pfandkisten beschlossene Sache.

Mit den Pfandkisten wird nach Meinung der Grünen Jugend nicht nur etwas für die Umwelt getan, sondern auch für Menschen, die alles verloren haben. Am Montag traf sich Umweltamtsleiter Johannes Oppermann mit Luis Lichtenberg und Kjell Wistofff von der Grünen Jugend und Mitarbeitern des Bauhofs, um die Standorte für die Pfandkisten zu planen. So sollen noch vor Karneval insgesamt drei dieser Kisten in Hennef installiert werden, und zwar am Busbahnhof, vor dem Hit-Markt am Marktplatz und an der Freitreppe zur Sieg am Willy-Brandt-Platz.

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