Alternative Energien im Rhein-Sieg-Kreis Solarstrom auch nach Sonnenuntergang

Siegburg · Energieberatung der Verbraucherzentrale informiert über Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher.

 Energiespeicher: Thomas Zwingmann, Energieberater der Verbraucherzentrale in Siegburg, mit Daniel Fleer, der sich in seinem Haus eine Batterie für den Solarstrom eingebaut hat.

Energiespeicher: Thomas Zwingmann, Energieberater der Verbraucherzentrale in Siegburg, mit Daniel Fleer, der sich in seinem Haus eine Batterie für den Solarstrom eingebaut hat.

Foto: Holger Arndt

Auch wenn die Sonne längst untergegangen ist, nutzen Ilka und Daniel Fleer noch ihre Energie. Laptop, Fernseher oder Waschmaschine laufen und beziehen ihren Solarstrom dann aus dem Batteriespeicher der Familie. Im Keller ihres Einfamilienhauses auf dem Brückberg speichert der die Energie, die die Photovoltaikanlage auf dem Dach tagsüber sammelt. Welche Chancen diese Form der Speichertechnik bereithält und was zu beachten ist, berichtete Thomas Zwingmann, Energieberater der Siegburger Beratungsstelle der Verbraucherzentrale, bei einem Ortstermin.

„Eigener Solarstrom macht unabhängig, Batterien machen flexibel“, sagte Zwingmann. Der Solarstrom könne mit ihnen dann genutzt werden, wenn er gebraucht wird. Normalerweise nutzten private Besitzer einer Solarstromanlage 25 bis 30 Prozent des so erzeugten Stroms selbst, der Rest werde in das Stromnetz eingespeist. „Mit einem Speicher können sie mehr als 60 Prozent nutzen.“ Das kann Daniel Fleer bestätigen: „Wenn ich es sportlich angehe und Großverbraucher wie die Waschmaschine bei Sonnenschein anschalte, komme ich auf etwa 55 Prozent Eigenverbrauch.“

Beim Bau seines Hauses hat Daniel Fleer 2013 anstelle von Ziegeln eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und zugleich den Speicher installieren lassen. Und hat dafür Fördermittel erhalten. Gleichwohl: „Der Gewinn trägt bei Weitem nicht die Kosten“, sagt Fleer. Allein die Batterie habe damals 3500 Euro gekostet. Sie hat eine Haltbarkeit von zehn Jahren. „In dieser Zeit habe ich etwa ein Drittel davon eingespart“, so Fleer.

„Mittlerweile gibt es Anlagen, bei denen es sich schon rechnet“, sagt Thomas Zwingmann. Die Daten von mehr als 30 Anbietern für die Speichertechnik hat die Verbraucherzentrale NRW in einer Marktübersicht zusammengetragen. „Darin bestätigt sich der Trend der insgesamt fallenden Preise“, so Zwingmann. Interessierten rät er, noch etwa zwei Jahre zu warten. In der Siegburger Beratungsstelle bietet er Beratungen zu diesem Thema an.

Auch wenn seine Speicherbatterie aus ökonomischer Sicht nicht rentabel ist: Daniel Fleer ist von der Technik überzeugt. „Im Sommer käme ich allein mit Solarenergie hin“, sagt er. Im Winter müsse er hingegen deutlich zukaufen. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik zur Stromgewinnung, die der Speicher gleich mitliefert: Im Sommer sind die Balken für den Netzstrom verschwindend gering, in den Wintermonaten dagegen dominieren sie.

Mehr Informationen zu Solarstrom und Batteriespeicher gibt es bei der Siegburger Beratungsstelle der Verbraucherzentrale unter der Rufnummer 0 22 41/149 68 06 oder im Internet auf www.verbraucherzentrale.nrw/sonne.

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