Digitalisierung in der Schule So lernen Schüler in Hennef mit Tablets

Hennef · Die 3c der Grundschule Gartenstraße in Hennef ist eine iPad-Klasse. Statt viele dicke Schulbücher und Arbeitshefte zu verwenden, lernen die Schüler mit den Tablets.

Auf den ersten Blick wirkt der Klassenraum der 3c wie ein gewöhnlicher Klassenraum. Neben Gruppentischen stehen viele kleine bunte Schulranzen. Bilder zieren die Wände, am Ende des Raumes steht ein Lehrerpult und eine große Tafel. Doch bei genauerer Betrachtung der Tafel wird schnell deutlich, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Klasse handelt. Statt einer klassischen grünen Kreidetafel verfügt der Klassenraum über ein Smartboard. Auf diesem Smartboard ist ein Stundenplan abgebildet, und unter jedem Fach prangt ein QR-Code zum Scannen.

Die 3c der Grundschule Gartenstraße in Hennef ist eine iPad-Klasse. Statt viele dicke Schulbücher und Arbeitshefte zu verwenden, lernen die Schüler mit den Tablets. Jedes Kind verfügt seit der ersten Klasse über ein eigenes Gerät. Vor zwei Jahren hat die Klasse von Lehrerin Ulrike Gemein den Testlauf „iPad-Klasse“ gestartet. Nach vielen Unterrichtsstunden, Besprechungen mit Eltern, Lehrern und Schülern zieht die Klassenlehrerin Bilanz. „Der digitale Unterricht mit den iPads läuft so wie erhofft“, so Gemein. Obwohl viele Fächer wie Mathe und Deutsch zum Großteil auf dem Bildschirm ablaufen, setzt die Schule Wert darauf, auch „klassisch“ Stift, Buch und Papier zu verwenden. „Das Ziel ist, das Digitale und Annaloge zu verbinden. In Zeiten der Digitalisierung müssen die Kinder früh an digitale Geräte herangeführt werden“, so die Klassenlehrerin. Die iPads ergänzen und vereinfachen den Unterricht. Bei den Matheaufgaben bekommen die Kinder nach jeder Aufgabe eine automatische Rückmeldung, ob sie richtig gerechnet haben oder an welcher Stelle der Fehler gemacht wurde. So hat die Klassenlehrerin die Möglichkeit schneller und individuell auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen.

Ulrike Gemein kann von ihrem Gerät aus die iPads der Schüler zentral steuern, überwachen und im Zweifel sperren lassen. Insgesamt gehen die Schüler aber sehr gewissenhaft mit den Tablets um. Dadurch, dass sie zum Lernen verwendet werden und sich auf den Tablets nur Schulbücher und Lernprogramme befinden, sehen die Schüler das Gerät nicht als Spielzeug an.

Das können auch die Eltern bestätigen. Zu Hause haben die Schüler im Gegensatz zu den Geschwisterkindern weniger das Bedürfnis,Tablets und Handys der Eltern zu benutzen. Durch die alltägliche Nutzung der iPads haben die Schüler digitales Denken entwickelt. Wenn im Deutschunterricht die Aufgabe gestellt wird, eine Geschichte zu schreiben, dauert es nicht lange, bis die Kinder Gruppen bilden, sich gemeinsam Fotomotive ausdenken und ein Video zusammen drehen. Auch das Tippen auf einer Tastatur fällt den Grundschülern nicht schwer. Kinder lernen schnell und so ist der Umgang mit einem iPad zur Selbstverständlichkeit geworden. Alle Kinder der 3c sind sich einig, dass die iPads den Unterricht bereichern und ihnen etwas fehlen wird, wenn sie nach der vierten Klasse die Grundschule verlassen.

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