Siegtalstrecke Siebenschläfer legt Bahnverkehr lahm

HENNEF/EITORF · Erheblich gestört war der Bahnverkehr auf der Siegtalstrecke. Immernoch müssen sich Bahnfahrer zwischen Hennef und Au sich in Geduld üben, da weiter mit Verspätungen gerechnet werden muss. Das Nest eines Siebenschläfers hat die Bahn gestoppt.

 Ein Siebenschläfer legt den Zugverkehr lahm.

Ein Siebenschläfer legt den Zugverkehr lahm.

Foto: dpa

Und wieder einmal standen die Züge am Dienstagabend in Hennef still. Nach wochenlangen Bauarbeiten auf der Siegstrecke war dieses Mal ein Kabelschaden für den Ausfall verantwortlich, der das Stellwerk in Blankenberg lahmlegte. Eigentlich ist das kein großes Problem, doch ein kleines Nagetier machte das Chaos perfekt.

Normalerweise wird das Stellwerk in Blankenberg von Eitorf aus ferngestellt, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Wenn dies nicht möglich ist, wird es vor Ort manuell betrieben. Eine Siebenschläferfamilie machte das am Dienstagabend jedoch unmöglich.

Diese hatte sich im Blankenberger Stellwerk eingenistet und übelriechende Ausscheidungen hinterlassen. "Dort zu arbeiten war nicht möglich", so der Bahnsprecher. Aus diesem Grund wurde das Stellwerk Dienstagvormittag gründlich gereinigt und desinfiziert.

Während die Siebenschläferfamilie sich bereits auf die Suche nach einem neuen Heim gemacht hatte, kam es auf der Strecke zwischen Au und Hennef zu erheblichen Störungen. Die S 12 verkehrte mit beträchtlichen Verspätungen, anstelle des RE 9 wurde zwischen Hennef und Eitorf ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Doch bereits am Nachmittag vermeldete die Bahn, dass das Stellwerk in Blankenberg besetzt werden konnte und der Zugverkehr wieder planmäßig laufe.

Der Kabelschaden wird in den nächsten Tagen behoben, so dass das Stellwerk wieder ferngesteuert werden kann. Die weiteren Verspätungen seit der Öffnung der Siegstrecke zwischen Hennef und Au/Sieg sind noch auf die Bauarbeiten zurückzuführen:

"Wenn Gleise verlegt werden, muss sich das neue Schotterbett zunächst setzen", teilte der Sprecher der Bahn auf Nachfrage des GA mit. "In den ersten zwei bis vier Wochen nach den Arbeiten muss hier zunächst mit reduzierter Geschwindigkeit gefahren werden."

Dadurch käme es natürlich zu Verspätungen, erklärte er weiter. Nach den ersten Wochen würden die neuen Gleise nochmal überprüft, und erst dann könne man die Strecke wieder für die volle Geschwindigkeit freigeben.

Eine genaue Prognose für die Siegstrecke sei aber noch nicht möglich. Zwischen 14 Tagen und vier Wochen sei alles möglich. Pendler und andere Bahnreisende auf dieser Strecke müssen sich also noch in Geduld üben.

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