Autorin von "Was wir dachten, was wir taten" sah zu Schultheater in Hennef führt Debütroman auf

Hennef · Der Theater-AG des Hennefer Gymnasiums gelingt eine eindrucksvoll inszenierte Umsetzung des Debütromans von Lea-Lina Oppermann „Was wir dachten, was wir taten“.

 Vor dem Hintergrund eines Amoklaufs spielt die Geschichte des Theaterstücks, das die Hennefer Gymnasiasten inszenierten.

Vor dem Hintergrund eines Amoklaufs spielt die Geschichte des Theaterstücks, das die Hennefer Gymnasiasten inszenierten.

Foto: Ingo Eisner

Ein Alarm schallt durch den Klassenraum, gepaart mit der Durchsage: „Bitte bewahren Sie Ruhe“. Die Schüler von Herrn Filler schreiben gerade eine Mathematik-Klausur. Eine junge Schülerin klopft an die Tür und behauptet, dass sie sterben wird, wenn man sie nicht reinlässt. Plötzlich dringt eine maskierte Person ins Klassenzimmer ein und diktiert mit geladener Pistole Aufgaben, die erbarmungslos die Geheimnisse aller Anwesenden an die Oberfläche zerren – Arroganz, Diebstähle, Mitläufertum, Lügen. Hinter sorgsam gepflegten Fassaden tun sich plötzlich Abgründe auf. Als der Angreifer schließlich enttarnt wird, sind die Grenzen der Normalität so weit überschritten, dass es für niemanden mehr ein Zurück gibt.

In Lea-Lina Oppermanns Debütroman „Was wir dachten, was wir taten“, den die Theater-AG des Hennefer Gymnasiums am Donnerstag- und Freitagabend in einer Bühnenfassung von Adi Grossmann als Stück im Pädagogischen Zentrum der Schule inszenierte, geht es nur vordergründig um das Thema Amoklauf an einer Schule. „Es ist mehr ein Gedankenexperiment. Es ging mir weniger darum, ein Buch über einen Amoklauf zu schreiben. Ich wollte eher mal schauen, was passiert, wenn man eine Gruppe durchschnittlicher Menschen in einen Raum einsperrt, ungewöhnliche Dinge mit ihnen macht und schaut, was mit ihnen passiert“, sagte die Autorin, die Schülerin am Hennefer Gymnasium war, derzeit Sprechkunst und Kommunikationspädagogik in Stuttgart studiert und am Donnerstagabend der Premiere beiwohnte.

Es ist die Darstellung der vor dem Hintergrund eines Amoklaufs entstehenden Gruppendynamik und der menschlichen Abgründe, die sich durch existenzielle Not offenbaren. Das Buch wirft die Frage auf, was Menschen alles machen würden, um zu überleben. Die Theater-AG bediente sich technischer Hilfsmittel. Die lebensbedrohliche Situation im Klassenraum sieht der Zuschauer als Videoeinspielung, die in die Handlung integriert ist. Das Abgründige der Charaktere wird in Form von Monologen dargestellt. So gelang eine eindrucksvolle Umsetzung des Buches.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort