Polizeieinsatz in Uckerath Mutter mit 1,8 Promille stillt apathisch wirkendes Baby

Hennef · Aus Angst vor ihrem Mann flüchtet eine Frau in Uckerath zu ihrem Nachbarn. Die Polizei findet schließlich eine volltrunkene Familie vor, auch das Jugendamt wird eingeschaltet. Die Erwachsenen leisten bei dem Einsatz erheblichen Widerstand.

Die Polizei wurde am Samstagabend gegen 21.30 Uhr nach Uckerath gerufen, nachdem ein Anwohner die Beamten alarmiert hatte. Demnach sei eine Nachbarin zu ihm geflüchtet, weil sie nach heftigem Streit mit ihrem Mann befürchte, von ihm geschlagen zu werden.

Wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte, stellten die eingesetzten Beamten schließlich fest, dass alle Erwachsenen der Familie volltrunken waren. Eine 28-jährige Mutter stillte mit 1,8 Promille ihren zwei Monate alten Säugling, ein 32-jähriger Mann sowie der 50-jährige Ehemann lagen ebenfalls an der 2-Promille-Grenze. Die beiden weiteren vier und sechs Jahre alten Kinder machten laut Polizei einen sichtlich verhaltensgestörten Eindruck.

Die alkoholisierten Erwachsenen waren zunehmend aggressiv und uneinsichtig, aufgrund des offensichtlich gefährdeten Kindeswohls wurde der Bereitschaftsdienst des Jugendamtes Hennef alarmiert. Dieser erachtete nach Beurteilung der Situation, dass die Kinder dort nicht bleiben können.

Aufgrund vorhandener Sprachbarrieren wurde eine Dolmetscherin hinzugezogen, die die Maßnahmen des Jugendamtes erläuterte, um bereits angekündigte Widerstandshandlungen nicht aufgrund sprachlicher Verständigungsschwierigkeiten aufkommen zu lassen.

Die Familie zeigte sich jedoch weiter uneinsichtig und drohte wiederholt eine körperliche Auseinandersetzung an, sodass weitere Polizeikräfte in das Haus der Westerwaldstraße gerufen wurden, um die eskalierende Situation zu stabilisieren. Während der Maßnahmen des Jugendamtes wurden die beiden aggressiven Männer vorsorglich gefesselt. Die Kinder wurden in einer Kindernotstelle untergebracht, der apathisch wirkende Säugling in die Kinderklinik gebracht.

Der Einsatz konnte schließlich nach dreieinhalb Stunden ohne körperliche Auseinandersetzung beendet werden. Die Eltern erwartet eine Strafanzeige und weitere Maßnahmen durch das Jugendamt. (ga)

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