Unser Dorf hat Zukunft Lückert will bundesweites Gold-Dorf werden

Hennef · Eine Bewertungskommission nimmt den preisgekrönten Hennefer Ort unter die Lupe. Die Bewohner zeigen ihr Dorf von der besten Seite. Die Ergebnisse liegen am 11. Juli vor.

Pünktlich um 9.45 Uhr traf der Bus, der die zwölfköpfige Bundesbewertungskommission des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“ nach Lückert gebracht hatte, ein. Nachdem Lückert bereits auf Kreis- und Landesebene Goldmedaillen einheimsen konnte, will die Ortschaft jetzt auch bundesweites Gold-Dorf werden. Am Freitag zeigten sich die Bewohner gegenüber den Juroren, die den kleinen Hennefer Ort unter die Lupe nahmen, erneut von ihrer besten Seite. Insgesamt 30 Dörfer aus 13 Bundesländern nehmen am Bundeswettbewerb teil. Die Ergebnisse werden am 11. Juli bekanntgegeben

„Et es einfach nur schön, he in Lückert zu sinn“ – diese Zeile aus der Hymne des Golddorfes Lückert dürfte den zwölf Mitgliedern der Bundesbewertungskommission noch in den Ohren geklungen haben, als sie nach einem mehr als dreistündigen Besuch der 104-Seelen-Gemeinde den Bus zur Heimreise bestiegen. Das Dorf zog am Dienstag vor den Augen von Landrat Sebastian Schuster, Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke sowie dem Bewertungskommissionsvorsitzenden Elmar Henke, Bürgermeister der unterfränkischen Gemeinde Sommerach, und seiner Delegation alle Register. Erneut hatte die Dorfgemeinschaft, allen voran die Dorfbürgermeister Andreas Hagen und Siam Schoofs sowie der „Außenbeauftragte“ Freerk Baumann, wie bereits beim Besuch der Landesbewertungskommission im vergangenen Jahr, ein straffes, aber informatives Programm zusammengestellt, damit die Juroren bei einem Rundgang durch Lückert einen umfassenden Überblick über die dörflichen Strukturen und das Zusammenleben der umtriebigen Dorfgemeinschaft erhielten.

,,100 Prozent Lückert"

Das Markenzeichen der Bewohner lautet „100 Prozent Lückert“. Gepflegte und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, eingebettet in eine beeindruckende Landschaft, die Dorflinde und der Begrüßungsstein mit der Aufschrift „Schön, dat Du do bess“ als Mittelpunkt, ein Vereinshaus, eine eigene Hymne, die sie zum Abschluss des Rundgangs sogar live in der Scheune von Andreas Hagen präsentierten – die starke Identifikation der Bewohner mit ihrem Dorf dürfte auch die Bundes-Juroren beeindruckt haben.

Ob Naturschutz (Streuobstwiesen-Wanderweg), Restaurierung von Fachwerkhäusern, Verarbeitung von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder das Brotbacken in einem alten Backes: Lückert ist vielfältig, davon konnte sich die Kommission überzeugen. Seit einem Jahr hat Lückert mit Plittersdorf an der Ahr sogar ein Partnerdorf. „Unsere beiden Dörfer passen sehr gut zusammen“, sagte Katja Hartig von der Dorfgemeinschaft Plittersdorf. Freerk Baumann, Gründer des Internet-Dorfsenders „Lückert-TV“, erklärte der Kommission, dass Lückert die meisten Bauanträge bei der Stadt gestellt habe. „Wir haben aber aufgrund der schwierigen Situation mit dem Landschaftsschutz auch die meisten Absagen kassiert“, sagte Baumann. Die Tatsache, dass Lückert als wachsendes Dorf mit relativ jungen Einwohnern mitten im Landschaftsschutzgebiet liegt und somit kaum Möglichkeiten bestehen, adäquaten Wohnraum zu schaffen, wurde ebenso erwähnt, wie eine noch fehlende Buslinie. Die Kommissionsmitglieder nahmen viele gute Eindrücke mit. Das Dorf darf zumindest auf Bundes-Gold hoffen.

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