Straßenbau in Sankt Augustin Kostenexplosion fällt geringer aus

Sankt Augustin · Ost-West-Spange wird günstiger, aber vermutlich immer noch teurer als geplant. Der Bau der Unterquerung unter die Stadtbahnline 66 hat begonnen.

 Sieg ar Augustin Kreisel Rathausallee - Unterführung

Sieg ar Augustin Kreisel Rathausallee - Unterführung

Foto: Holger Arndt

Die Stadt hat es voraussichtlich geschafft, die Kostenexplosion für die sogenannte Ost-West-Spange um rund 800 000 Euro auf etwa 3,4 Millionen Euro zu reduzieren. Das bestätigte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß auf Anfrage. „Stand jetzt konnten wir die Kosten erheblich senken.“ Er gab aber zu bedenken: „Wir sind ganz am Anfang der Baustelle, es gibt dabei immer ein erhebliches Quantum an Unsicherheiten.“ Ursprünglich war die Stadt von 3,2 Millionen Euro Gesamtkosten ausgegangen.

Die Spange ist die Verbindungsstraße von der B 56 (Bonner Straße) unter der Stadtbahnlinie 66 hindurch zum Kreisel am Techno-park an der Rathausallee, die Bauarbeiten dazu begannen gestern. Für die Bahn wird eine Brücke errichtet, um eine kreuzungsfreie Querung zu erhalten, die den zu erwartenden zusätzlichen Verkehr entzerren soll. Bauherr ist im Auftrag der Stadt die Elektrische Bahnen der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises GmbH (SSB). Die Stadt trägt 60 Prozent der Kosten (also 2,04 Millionen Euro), Huma-Investor Hurler 40 Prozent (1,36 Millionen Euro).

Im September des vergangenen Jahres hatte Gleß angekündigt, dass eine Steigerung um rund eine Millionen Euro auf 4,2 Millionen Euro zu erwarten sei – unter anderem, weil die Stahlkosten zu niedrig angesetzt worden seien. Die Stadt bildete eine Projektgruppe mit Hurler und den SSB, um die Kosten zu drücken – möglichst auf die vorgesehenen 3,2 Millionen Euro. Zudem sollte ein Controller die Ausgaben überprüfen, laut Gleß bezahlt ihn der Investor. „Ob wir die 3,2 Millionen Euro erreichen, weiß ich nicht, aber wir versuchen es und sind optimistisch“, sagte Gleß damals. Das ist nun zumindest zu einem relativ großen Teil gelungen – unter anderem, weil etwa günstigere Bohrpfahlwände zum Einsatz kommen. In den 3,4 Millionen Euro sind Kosten für Planungsleistungen, den Bahnersatzverkehr und eine neue Ampelanlage auf der B 56 enthalten.

Gleß geht von 14 Monaten Bauzeit aus, dann wäre das Projekt im Juni 2017 fertiggestellt, knapp vier Monate vor dem Ende des zweiten Huma-Bauabschnitts Ende September, den Unternehmenssprecher Steffen Warlich gestern bestätigte. Ursprünglich war der Baubeginn auf Januar 2015 terminiert gewesen. Die Politik hatte wiederholt gefordert, dass die Straße zum Ende des ersten Huma-Abschnitts, also Ende Oktober, nutzbar sei. Doch Stadtsprecherin Eva Stocksiefen hatte schon Ende 2014 bestätigt, dass man nicht vor Sommer 2015 beginnen könne. Letztlich wurde es April 2016. „Mit Hurler ist vertraglich abgeschlossen, dass die Spange mit der Beendigung des zweiten Bauabschnitts fertig ist“, sagte Gleß. Zudem habe es eine Vielzahl von Projekten im Zentrum sowie die ungeplante Kostensteigerung gegeben.

Als Erstes stehen laut Stadt nun Kanalbauarbeiten am Kreisverkehr Rathausallee Höhe Technopark/Konrad-Adenauer-Stiftung an. Deshalb wird der Verkehr seit gestern bis zum 6. Mai einseitig über den Kreisel geleitet, eine Baustellenampel regelt die geänderte Führung. Eine zusätzliche Ausfahrt vom Parkplatz unter dem Karl-Gatzweiler-Platz für Fahrzeuge bis zwei Meter Höhe wird zwischen Rathaus und Konrad-Adenauer-Stiftung eingerichtet.

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