Naturschutz in Hennef Keine Bedenken gegen Neubau des Horstmannstegs

Hennef/Rhein-Sieg-Kreis · Der Landschaftsbeirat des Rhein-Sieg-Kreises erhebt keine Bedenken gegen den Neubau des Horstmannstegs in Hennef.

 Der Hennefer Horstmannsteg muss erneuert werden.

Der Hennefer Horstmannsteg muss erneuert werden.

Foto: Ingo Eisner

Mehrheitlich haben sich die Mitglieder am Donnerstag für eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplans ausgesprochen. Die Zustimmung ist nötig, da die Sieg ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ist und deshalb unter Naturschutz steht.

Vom Brückenbau sind 645 Quadratmeter geschützte „Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder“ betroffen, von denen 571 Quadratmeter aber wieder angepflanzt werden sollen. Es sei deshalb keine erhebliche Beeinträchtigung zu erwarten.

Wie berichtet, ist der Horstmannsteg, der über die Siegaue führt und Hennef mit Allner verbindet, stark sanierungsbedürftig. Er hängt durch, die Bewegungsfugen sind zum Teil viel zu groß. Zudem zersetzen sich tragende Bauteile, weil kein ausreichender Korrosionsschutz mehr besteht. Hinzu kommt: Der Steg ist zu schmal und das Geländer für Radfahrer viel zu niedrig. Deshalb soll er für 2,5 Millionen Euro neu gebaut werden.

Die Hennefer Kommunalpolitiker haben sich im vergangenen November für eine Schrägseilbrücke aus Stahl mit einer Stütze, die 25 Meter in die Höhe ragen würde, ausgesprochen. Sie soll nicht mehr in einem Bogen, sondern gerade verlaufen. Geplant ist, die alte Brücke im Sommer 2017 abzureißen. Der Neubau ist bereits der Bezirksregierung gemeldet. Das Land Nordrhein-Westfalen hat einen Zuschuss in Höhe von 70 Prozent in Aussicht gestellt, dafür muss der Finanzierungsantrag jedoch bis zum 1. Juni vorliegen.

Deshalb war im Landschaftsbeirat nun Eile geboten. Ohne Diskussion ging das Thema im Beirat aber nicht über die Bühne. Der neue Steg sei eine Verschlechterung und würde aufgrund der Abspannungen eine unnötige Barriere etwa für Wasservögel aufbauen, sagte Achim Baumgartner vom BUND Rhein-Sieg. Er plädierte für mehr Pfeiler statt der Schrägseile.

Die Stadt Hennef hatte die Schrägseilvariante jedoch gewählt, weil die Eingriffe in das Naturschutzgebiet dabei mit am geringsten seien. Zudem wollte sie ein filigranes Bauwerk errichten. Es werde aber alles getan, um Vogelschlag zu verhindern.

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