Neubaupläne in Hennef Investoren bauen Wohnungen auf Steimel-Areal

HENNEF · Der illegale Abriss der Steimel-Villa im Frühjahr hat vollendete Tatsachen geschaffen. Der Denkmalschutz hatte keine Chance. Jetzt hat das Grundstück neue Besitzer.

 Nur Schutt blieb nach dem nicht genehmigten Abriss von der Steimel-Villa übrig. Das Grundstück hat jetzt neue Besitzer.

Nur Schutt blieb nach dem nicht genehmigten Abriss von der Steimel-Villa übrig. Das Grundstück hat jetzt neue Besitzer.

Foto: Ingo Eisner

Das Grundstück, auf dem ehemals die Steimel-Villa stand, hat neue Besitzer. Die Hennefer Christoph Schlechtriem und Jürgen Adolphs wollen dort Wohnungen bauen. Zur Erinnerung: Nachdem das Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) festgestellt hatte, dass eine Wiederherstellung der ohne Genehmigung abgerissenen Villa denkmalrechtlich nicht mehr eingefordert werden konnte, und die Stadt eine Abrissgenehmigung erteilt hatte, konnten die Besitzer das Grundstück verkaufen.

Die Investoren Schlechtriem und Adolphs planen nun gemeinsam mit dem Architekten Heinz Hennes an der Stelle, wo einst die Villa stand, einen modernen Neubau mit hochwertigen barrierefreien Wohnungen. In den nächsten Monaten soll der Rest des Wohngebäudes abgebrochen werden und, so die Investoren, in enger Abstimmung mit der Verwaltung eine genehmigungsfähige Planung für die Bebauung erstellt werden.

Eingreifen der Stadt kam zu spät

Wie mehrfach berichtet, hatten die Eigentümer der Steimel-Villa ohne städtische Genehmigung und obwohl noch ein Gespräch über den möglichen Denkmalschutz ausstand im Frühjahr mit dem Abriss des Hauses begonnen. Bei dem Gebäude aus dem Jahre 1962 handelt es sich um ein Frühwerk des international bekannten deutschen Architekten Oswald Mathias Ungers. Die Untere Denkmalbehörde der Stadt stoppte die Abbrucharbeiten und versiegelte das Grundstück.

Mit der vorläufigen Unterschutzstellung sollten die Gebäudereste gesichert werden, damit das Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland Gebäude und Garten denkmalfachlich einschätzen konnte. Die Eigentümer der Villa klagten gegen die vorläufige Unterschutzstellung, zogen diese Klage aber bei einem gerichtlichen Erörterungstermin Ende August zurück.

Nachdem klar war, dass die Steimel-Villa nicht wieder aufgebaut werden kann, genehmigte die Stadt nachträglich den Abriss. Unter Denkmalschutz bleibt allerdings die Einfriedung des Grundstücks. Laut den Investoren kommt diese Unterschutzstellung ihren Plänen entgegen: Es unterstreiche den „exklusiven Charakter“ der von ihnen beabsichtigten Wohnbebauung. „Wir planen eine hochwertige Bebauung, ähnlich dem von uns entwickelten Mozartquartier gegenüber dem Steimel-Areal“, sagte Adolphs auf Anfrage. Wenn alles glatt laufe, könne im Sommer mit der Bebauung begonnen werden.

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