Mobilität in Hennef Hennef macht mobil mit kuriosen Fahrzeugen

HENNEF · Bürger erkunden beim Hennefer Mobilitätstag Velomobile, E-Bikes und andere Fortbewegungsmittel. Das Interesse an Elektroautos ist groß. Auch die Stadt selbst setzt zunehmend auf E-Mobilität.

Ein großer Teil der Frankfurter Straße in Hennef war am Sonntag von Autos flankiert, darunter viele Benziner. Doch die meisten Besucher des „Hennefer Mobilitätstages“ blieben an den Elektroautos stehen. „E-Mobilität ist einfach das aktuelle Thema und immer mehr Menschen interessieren sich dafür“, berichtete Werner Hommerich von der Firmengruppe „Thomas“, die an ihrem Stand Autos verschiedener Marken präsentierte. Und nicht nur Kraftfahrzeuge, sondern auch Fahrräder, E-Bikes oder Velomobile konnten die Hennefer bestaunen.

„Wir wollen durch den Mobilitätstag vor allem Bewusstsein dafür schaffen, dass es viele Alternativen zu den Autos gibt“, erklärte Hennefs Bürgermeister Klaus Pipke. Die Anbindung an die Dörfer müsse in Hennef noch besser ausgebaut werden und auch die Innenstadt weise Probleme auf. „Es gibt immer mehr verschiedene Fahrzeuge, die sich nebeneinander fortbewegen. Da ist es besonders wichtig, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen“, so Pipke. Auch das Thema E-Mobilität spiele für die Stadt Hennef eine immer größere Rolle. So will Pipke etwa weitere Ladestationen für E-Autos und E-Bikes aufstellen.

Nicht nur ökologische Gründe

Jörg Steinhauer aus Hennef möchte demnächst von einer solchen Ladesäule profitieren. „Ich überlege, mir ein E-Auto zum Pendeln anzuschaffen. An meinem Arbeitsplatz in Köln gibt es eine Ladestation, sodass die Reichweite locker ausreichen würde“, erläuterte Steinhauer. Nicht nur aus ökologischen Gründen wolle er auf ein E-Auto umsteigen. „Es ist auch ein schöner Fahrspaß“, findet der Hennefer. Dennoch seien die Fahrzeuge noch extrem teuer.

Alexander Körner von der Renault Niederlassung sieht die Politik in der Verantwortung: „Das Interesse der Bürger wird immer größer, aber die Politik ist zu langsam. Es müssten Subventionierungen kommen, damit die Preise sinken, und die Ladeinfrastruktur muss besser ausgebaut werden.“ Auch die Verbraucherzentrale NRW hatte gemeinsam mit der Energieagentur Rhein-Sieg einen Stand beim Mobilitätstag. „Unser Frühlingsthema ist der Solarstrom und wie dieser für E-Autos genutzt werden kann“, sagte Thomas Schmidt von der Energieagentur Rhein-Sieg. Ihr Ziel sei es, mehr Menschen für Solarstrom und E-Mobilität zu begeistern.

Andreas Schmidt aus Hennef zeigte sich an E-Fahrrädern interessiert: „Noch bin ich in der Lage, Fahrrad zu fahren, aber für die Zukunft könnte ich mir so etwas durchaus vorstellen. Dann kann ich auch als Rentner noch größere Touren machen.“ Doch die E-Bikes werden längst nicht mehr nur von Rentnern gekauft, erklärte Stefan Gideon, Inhaber des Geschäfts „GS Bikes“ in Hennef. „Die Anzahl der Interessenten nimmt stetig zu. Die meisten Leute wollen damit vor allem in den Bergen fahren“, schilderte er.

Pendlerfahrzeug der Zukunft

Dennoch waren auch normale Fahrräder beim Mobilitätstag willkommen. So bot der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) etwa kleine Reparaturen an oder erklärte Interessenten, wie man einen Reifen flickt. Das Hennefer Prinzenpaar drehte eine Runde mit einem Lastenfahrrad des ADFC. Erstaunt waren einige Besucher auch von den Velomobilen des ADFC. Die rund 70 Kilogramm schweren, windschnittigen und durch einen Elektromotor angetriebenen Fahrzeuge sind als zukünftiges Pendlerfahrzeug gedacht, erläuterte Jörg Klenke, ein Entwickler der etwa 45 Kilometer pro Stunde schnellen Vehikel.

Auf dem Marktplatz stillte ein kleiner kulinarischer Markt den Hunger der Bürger. Neben Flammkuchen, Reibekuchen und Burgern, konnten dort auch frisch gepresster Apfel-, Birnen- oder Quittensaft von Streuobstwiesen sowie Blumen erworben werden.

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