Heimatgeschichte Hennef feierte schon vor über 100 Jahren Karneval

Hennef · Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Hennef hat seinen zwölften Buchband zur Heimatgeschichte vorgestellt. Darin erfahren die Leser zum Beispiel, dass schon in den 1890er Jahren in Hennef Karneval gefeiert wurde.

 Aus dem Jahr 1905 stammt dieses Foto vom Elferrat der Karnevalsgesellschaft Hennef-Warth im aktuellen Heimatbuch.

Aus dem Jahr 1905 stammt dieses Foto vom Elferrat der Karnevalsgesellschaft Hennef-Warth im aktuellen Heimatbuch.

Foto: nga (FM) Sprünken

Die ältesten Hinweise auf Bergbau im Rhein-Sieg-Kreis finden sich in der Umgebung von Eitorf. Schlackenfunde belegen, dass hier bereits vor 2000 Jahren Eisen abgebaut und verhüttet wurde. Nachzulesen ist dies in der aktuellen Heimatschrift des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hennef 1881. Im Anschluss an die jährliche Mitgliederversammlung stellte Geschäftsführer Peter Ehrenberg den zwölften Buchband zur Heimatgeschichte in der Meys Fabrik vor. Dessen sechs Aufsätze waren, wie bei den früheren Bänden auch, von Professor Dr. Helmut Fischer und der Hennefer Stadtarchivarin, Gisela Rupprath, redigiert und bereits zum achten Mal von Grafiker Markus Heiligers in Szene gesetzt worden.

„Dr. Habel verbindet den ehemaligen Bergbau im Pleistal mit der Hennefer Bergbaugeschichte“, kündigte die Stadtarchivarin im Auftrag des bei der Vorstellung verhinderten Autors, Bernd Habel, dessen ersten Abhandlung „Der ehemalige Bergbau im Hennefer Raum – Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte“ an. Mit der Geschichte der Adler-Apotheke in Hennef befasst sich der von Ralph Dietl-Hühnermann selbst vorgestellte Aufsatz „Vom Quacksalber zum Beruf des Apothekers“.

Dabei erfahren die Leser, dass bereits im Jahr 1814 die erste Apotheke in Hennef eröffnet wurde. Nach deren Schließung im Jahr 1822 dauerte es bis 1867, bis Joseph Strunck, der Sohn des damaligen Bürgermeisters, eine neue Apotheke an der Warthbrücke eröffnete. Deren Namen ist auf den Apotheker Otto Rive zurückzuführen, der vor 125 Jahren erstmals damit warb. Dass Hennef schon früh zum Inbegriff für Schreibgeräte wurde, ist Karl Räuchle sen. zu verdanken, der 1922 mit der „Fabrikation und Handel mit Schreibwaren und Bürobedarf“ in die Selbstständigkeit gestartet war. Die später allseits bekannten Füllhalter „Diplomat“ kamen durch Übernahme der Firma Eckhard aus Berlin-Hermsdorf nach Hennef. Die Entwicklung dieses Markenzeichens hat Gudrun Räuchle in ihrem Beitrag beleuchtet.

Mit „Heinz Naas, Bürgermeister und Ortsgruppenleiter der NSDAP in Hennef 1933-1940“ befasst sich der Aufsatz von Helmut Fischer, der gleich zwei geliefert hat. Denn passend zum Thema beleuchtet er unter dem Titel „Heinrich Böll als Soldat an der Sieg im März und April 1945“ auch dessen kurze Zeit im Raum Hennef. Den mit Abstand größten Platz in der 304 Seiten starken Zeitreise durch die Geschichte nimmt der Beitrag von Heiner Borgmann und Pit Raderschadt ein.

Unter dem Titel „Erste Hennefer Karnevals-Gesellschaft e.V. gegründet 1902“ führen die Autoren durch die mehr als 100-jährige Historie der Gesellschaft. Dabei erfahren die Leser, dass schon in den 1890er Jahren in Hennef Karneval gefeiert wurde. Historische Fotos wie das des Elferrates aus dem Jahr 1905 und eines Karnevalszuges von 1958 vervollständigen das Bild.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort