Bau der Gesamtschule Hennef-West Geschichte der Realschule soll erhalten bleiben

HENNEF · Planungsteam und Baufirmen unterstützen die ehemalige Schulleiterin Erika Rollenske bei ihrem Buchprojekt mit 3000 Euro. Die auslaufende Realschule wird zur Gesamtschule umgebaut.

Es dürfte nicht oft vorkommen, dass Ingenieure, Architekten und Baufirmen ein Buchprojekt finanziell unterstützen. Aber auf Bitten des Hennefer Bürgermeisters haben alle, die derzeit am Umbau der Kopernikus-Realschule zur Gesamtschule Hennef-West beteiligt sind, gesammelt, damit das Buch über die Geschichte der Hennefer Realschule, an dem die ehemalige Realschulleiterin Erika Rollenske derzeit schreibt, verwirklicht werden kann. Nach einem Rundgang durch die neuen Räume wie Mensa, Küche und Selbstlernzentrum, die allesamt Gestalt annehmen, überreichten Bürgermeister Klaus Pipke gemeinsam mit den Architekten Kaj Jensen und Michael Herkenrath der Autorin am Donnerstag einen Umschlag mit insgesamt 3000 Euro.

„Ich freu mich sehr über diese Unterstützung und sammele immer noch fleißig Geschichten“, sagte Rollenske. Neben der Zacharias Planungsgruppe, den Ingenieurbüros Jüngling, Laufenberg und Eitelgörge, Löwenberg und MBS sowie dem Architekturbüro Jensen unterstützen auch das Bauunternehmen von Wilhelm Pretzer und die Elektro Schmitz GmbH das Buch, das die Geschichte der Kopernikus-Realschule festhalten soll. „Wenn die Schule 2018 schließt, geht nach 55 Jahren eine Ära zu Ende. Ich möchte mit meinem Buch dafür sorgen, dass diese Realschule in Erinnerung bleibt“, sagte Rollenske. Bis zu den Sommerferien will sie den Grundtext fertig haben, dann beginnt sie mit der Sichtung des umfangreichen Bildmaterials und der Bearbeitung der vielen kleinen Geschichten und Anekdoten, die sie seit geraumer Zeit von ehemaligen Schülern, deren Eltern und Lehrern sammelt. „Ostern 2018 soll das Buch erscheinen“, sagte Rollenske.

Das Ketchup-Brötchen war der Renner

Ein paar kleine Kostproben aus den bisherigen Recherchen gab es dann auch. So erinnerte sie daran, dass ein Tankstellenbesitzer einst ein Büdchen auf dem Realschulgelände betrieb und dort die bei Schülern heiß begehrten Ketchup-Brötchen verkaufte. Zwar war diese Art der Ernährung bei der damaligen Schulleitung nicht sonderlich beliebt, die Stadt hatte mit dem Betreiber allerdings einen Vertrag abgeschlossen, aus dem sie so einfach nicht herauskam. So gab es weiterhin Ketchup-Brötchen. Auch einen Auszug, wie Klassenarbeiten 1963 benotet wurden, gab Rollenske zum Besten.

Neben der Unterstützung des Realschulbuchs hatte Klaus Pipke weitere gute Nachrichten im Gepäck. Der Umbau der Realschule zur Gesamtschule liegt laut Pipke voll im Zeitplan. „Der Neubau wird am 22. Juni eröffnet.“ Auf drei Etagen werden dann neben Mensa, Küche und einem Selbstlernzentrum, das vom Gymnasium und der Gesamtschule gemeinsam genutzt wird, PC-Arbeitsräume sowie Klassen-, Differenzierungs- und Mehrzweckräume untergebracht sein. Gymnasium und Gesamtschule haben überdies einen Verbindungsgang, der den Campus-Charakter erhöht. Insgesamt 9,12 Millionen Euro, davon 1,1 Millionen Euro, um dem Thema Inklusion Rechnung zu tragen, investiert die Stadt in dieses Projekt.

Wer noch Geschichten über die Realschule hat, kann sich an Erika Rollenske unter nc-rollenul@netcologne.de wenden.

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