Verdächtiger bleibt in U-Haft Gesamtschule Hennef kehrt nach Großbrand zur Normalität zurück

Hennef · Die Schule ist nach dem verheerenden Feuer am 15. April, bei dem ein Gebäudeteil zerstört worden ist, auf dem Weg zurück zur Normalität. Der Verdächtige bleibt in U-Haft und leugnet, das Feuer gelegt zu haben.

 Zerstört: Der Schultrakt B gleicht einer Ruine.

Zerstört: Der Schultrakt B gleicht einer Ruine.

Foto: Marcel Dörsing

Die Folgen des Feuers, das in der Gesamtschule Hennef-West wütete, werden Schülern und Lehrern auch eine Woche danach noch täglich vor Augen geführt. Längst haben sich zwar Rauch und Gestank verzogen, doch dürfte die mit Zäunen abgesperrte Ruine des Gebäudetrakts B, der früher einmal vier Klassenräume der Jahrgangsstufe fünf beherbergte, das Ereignis des 15. Aprils so schnell nicht vergessen lassen.

Vor allem für die jüngsten Schüler der Gesamtschule hatte der Brand, der laut Feuerwehr schnell vom Treppenhaus auf den Dachstuhl und angrenzende Klassenräume übergegriffen hatte, Folgen. Die vier Klassen der Jahrgangsstufe fünf werden nicht mehr am Standort Wehrstraße, sondern ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt in Räumen an der Fritz-Jacobi-Straße unterrichtet. „Die Schüler haben am ersten Tag noch etwas gefremdelt, sind dort mittlerweile aber sehr gut angekommen“, sagte Alfred Scholemann, Leiter der Hennefer Gesamtschule. Auch die neue Nachbarschaft zu den Schülern der achten und neunten Jahrgangsstufe gelinge ohne Konflikte.

Währenddessen konnten die Schüler der angrenzenden Klassen wieder in ihre Räume zurückkehren. „Das Geschehene ist unter den Schülern überhaupt kein Thema mehr“, so Scholemann. Dazu beigetragen habe das ruhige Verhalten der Schüler und Eltern, aber auch die unbürokratische Hilfe des Schulträgers und der Versicherungsgesellschaft. So konnte die Schule Eltern bereits Ersatz für in den Flammen verlorene Kleidung, Taschen oder Bücher der Kinder in Aussicht stellen.

Wann hingegen der zerstörte Gebäudetrakt wieder aufgebaut werden könne, sei vorerst noch nicht klar, wie Dominique Müller-Grothe, Sprecher der Stadt Hennef, mitteilte. Fest stehe allerdings, dass die Klassenräume nach modernen Standards wiederhergestellt werden. Zur genauen Höhe der Schadensumme konnte die Stadt noch keine Auskunft geben. Nach ersten Schätzungen gehe der Schaden in den Millionenbereich.

Wie berichtet, gehen die Ermittler bei der Ursache des Feuers von Brandstiftung aus. Das schriftliche Brandursache-Gutachten stehe aber noch aus, wie der Bonner Staatsanwalt Sebastian Buß auf GA-Anfrage sagte. Unter dringendem Tatverdacht steht ein 15-Jähriger aus Hennef. Der Jugendliche befindet sich wegen Fluchtgefahr auf richterliche Anordnung weiterhin in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf. Ob neue Indizien gegen den 15-Jährigen vorliegen, wollte Buß aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Die Polizei kontrollierte den Jugendlichen noch während der Löscharbeiten der Feuerwehr in der Nähe der Schule. Als die Beamten ihn zunächst in Gewahrsam nehmen wollten, leistete er massive Gegenwehr. Eine Auswertung seines Handys habe ergeben, dass die Feuerwehr von seinem Handy aus alarmiert worden war. In der Vernehmung leugnete der Verdächtige eine Beteiligung.

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