Hennefer Köpfe Günter Kretschmann prägt Hennef als Sport-Stadt

HENNEF · Wenn einer den Ruf Hennefs als Sport-Stadt mit geprägt hat, dann Günter Kretschmann. Der heute 77-Jährige stand ein Vierteljahrhundert lang an der Spitze des Turnvereins, gründete den Stadtsportverband und erreichte als sein Präsident viel Gutes für den Sport.

 Am Lieblingsort im Geistinger Wald: Günter Kretschmann beim Walking.

Am Lieblingsort im Geistinger Wald: Günter Kretschmann beim Walking.

Foto: Ingo Eisner

Das Alter merkt man Günter Kretschmann nicht an, wenn sich der 77-Jährige die Jacke anzieht, seine Kappe aufsetzt, die Walking-Stöcke schnappt und sich Richtung Geistinger Wald aufmacht. „Ich bin da eigentlich täglich unterwegs. Wenn ich nach Hennef muss, fahre ich mit dem Fahrrad.“

Früher hat Kretschmann, der 25 Jahre lang Vorsitzender des Hennefer Turnvereins (HTV) war und seit 2004 Präsident des Hennefer Stadtsportverbandes ist, natürlich viel mehr Sport getrieben. Bis 1980 war er aktiver Turner, spielte zudem Volleyball und Tennis. Sein Lieblingsland Irland hat er komplett mit dem Fahrrad erkundet. „Radeln und walken reicht aber auch, um sich sportlich zu betätigen“, stellt er fest.

Ehrenamtlich für den Sport tätig zu sein, Ehrenamtliche zu gewinnen und für Aufgaben rund um den Sport zu motivieren – das gehörte in den vergangenen Jahrzehnten zu den Aufgaben des Mannes, der mit Ehefrau Helma am Rande seines geliebten Geistinger Waldes lebt. Der Vater von zwei erwachsenen Töchtern, der ein Vierteljahrhundert lang die Geschwister-Scholl-Hauptschule in Sieglar leitete, widmete neben seiner Tätigkeit als Rektor und Lehrer seine gesamte Freizeit dem Sport.

Der HTV wurde der größte Sportverein im Kreis

Dabei bleibt er immer sehr bescheiden. Trotzdem ist es eine Tatsache, dass er den Hennefer Turnverein, dem er seit 1962 angehört, zu seiner Blüte geführt hat. In seine Zeit als Vorsitzender zwischen 1978 und 2003 fiel die Einweihung eines neuen Clubheims an der Königstraße im Jahr 1981, nachdem die alte Turnhalle des HTV abgerissen werden musste. Später kam dann die Zweifachturnhalle dazu. „Da wir uns als Verein finanziell am Bau beteiligt hatten, erhielten wir ein Erbbaurecht über die alleinige Nutzung neben dem Schulsport“, berichtet Kretschmann. Als er in den Verein eintrat, hatte der HTV etwa 400 Mitglieder, heute sind es 4000. „Es ist der größte Sportverein im Rhein-Sieg-Kreis“, sagt Kretschmann nicht ohne Stolz.

Er bewies Gespür, indem er ein ehrenamtliches Vorstandsteam um sich scharte – darunter Erika Altenhövel –, das Ideen entwickelte, um die Hennefer für den Sport zu begeistern. Neben dem Turnen gab es bald verschiedene Abteilungen wie Volleyball, Basketball, Badminton, aber auch Leichtathletik und Schwimmen. Schnell wurde die Zweifachturnhalle zu klein, zwei neue Gymnastikhallen wurden gebaut. Allein die Entwicklung des HTV dürfte neben der Sportschule viel zum Ruf Hennefs als Sportstadt beigetragen haben.

Kretschmann gründete 1984 gemeinsam mit dem früheren TuRa-Hennef-Vorsitzenden Herbert Karsten den Stadtsportverband. „Es war eine Idee, um die sportliche Infrastruktur in der Stadt zu fördern“, sagt Kretschmann. So ließen sich die Belange sämtlicher Hennefer Sportvereine koordinieren und auch Fördergelder zielgerecht verteilen.

Die Sportstätten der Stadt immer im Blick

Zudem entwickelte der Stadtsportverband, dessen Präsidentschaft Kretschmann 2004 übernahm, die sogenannte Sportstättenleitplanung. „Wir besuchen gemeinsam mit Vertretern der Stadt sämtliche Sportstätten in Hennef und fragen natürlich bei den Verantwortlichen nach, wo der Schuh drückt. Aufgrund der Tatsache, dass auch Schäden dokumentiert und umgehend repariert werden, sind die Sportstätten allesamt in einem guten Zustand“, sagt Kretschmann.

Das Kindersportfest, das der Sport gemeinsam mit der Stadt jedes Jahr auf dem Marktplatz ausrichtet, entwickelte sich zu einem Renner.

Kretschmann sorgte zudem mit Spenden dafür, dass im Kurpark Sportgeräte für Menschen jeden Alters aufgestellt wurden. „Ich würde mir wünschen, dass solche Geräte auch an weiteren öffentlichen Plätzen in Hennef stehen würden“ sagte Kretschmann, der für seine ehrenamtliche Tätigkeit erst unlängst mit der Hennefer Sportnadel ausgezeichnet wurde. Zudem wünscht er sich für Hennef ein Lehrschwimmbecken und mehr Kooperationen der Sportvereine.

Er selbst will künftig kürzer treten. Nachdem er kürzlich seine Tätigkeit als Talkmaster beim Hennefer Sofa gemeinsam mit Pit Raderschad an den Nagel gehängt hat, will er auch nur noch bis 2019 als Präsident des Hennefer Stadtsportverbandes im Amt bleiben. „Ich werde mich aber weiterhin ehrenamtlich um Sportthemen kümmern.“

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