Ehrung für Hennefer Schule Für ein Miteinander und gegen Ausgrenzung

HENNEF · Das Kunstkolleg Hennef erhält eine Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus“. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Vereins "Aktion Courage", an dem sich bundesweit bereits 1800 Schulen beteiligen.

Gerade in der heutigen Zeit ist es laut Tobias Lingen wichtig, sich gegen Rassismus zu wenden und sich für das Thema Menschenrechte starkzumachen. Für Lingen, seit einigen Jahren Leiter des Hennefer Kunstkollegs, spiele die Herkunft seiner 170 Schüler keinerlei Rolle. Für den Umgang mit diesem Thema erhielt das Kunstkolleg am Dienstag aus den Händen von Peter Enzenberger vom Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Als Patin des Projektes konnte das Kunstkolleg die Schauspielerin und Violinistin Sophie Moser gewinnen, die den Schülern ein Präludium von Bach kredenzte und mit dem Kollegschüler und Gitarristen Nils Heinen das Stück „Rylynn“ von Andy Mckee gemeinsam spielte. „Wir haben vorher gar nicht geprobt“, sagte die sympathische Musikerin. Zum Kolleg habe sie seit geraumer Zeit einen guten Kontakt und sich deshalb sofort bereiterklärt, für das Projekt „Schule gegen Rassismus“ als Patin zur Verfügung zu stehen.

„Musik und Kultur verbindet Menschen“, sagte Moser, die in Sieglar das Licht der Welt erblickte, mehrere Jahre in der Vorabendserie „Großstadtrevier“ mitspielte und als Violinistin bereits in der New Yorker Carnegie Hall sowie beim Kulturfestival in Sankt Petersburg aufgetreten ist. „Nur wer Respekt zeigt, kann auch welchen erwarten“ steht auf einem Plakat, das die Schüler des Kollegs gestaltet haben. Bereits bei ihrer Aufnahme am Kunstkolleg haben sie per Unterschrift dokumentiert, dass sie sich gegen Rassismus und Ausgrenzung stellen. Auch beteiligt sich die Schule an diversen Projekten zum Thema Rassismus. So wird das Kolleg laut Lingen für eine Aktion der „Dokumenta“ in Kassel einige Bücher von verbotenen oder ehemals verbotenen Schriftstellern stiften. „Das Kolleg hat diese Auszeichnung verdient“, sagte Peter Enzenberger und verwies auf die weltweit schwierige politische Situation beim Thema Ausgrenzung. „Ihr alle habt es in der Hand. Bevor ihr im Nachgang protestiert, solltet ihr zunächst wählen gehen“, sagte Enzenberger.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt des Vereins „Aktion Courage“ und wurde in Deutschland im Juni 1995 zunächst unter dem Namen „Schule ohne Rassismus“ ins Leben gerufen. 2001 wurde der Name des Projektes in Deutschland um die zweite Zeile „Schule mit Courage“ erweitert und ist vor allem eine Initiative von Schülern, die sich aktiv gegen jede Form von Diskriminierung einsetzen. Bereits 1800 Schulen bundesweit, davon ein Drittel in Nordrhein-Westfalen, beteiligen sich daran.

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