Neuer Kindergarten "Regenbogen" in Hennef Die Zeit im Container ist bald vorbei

HENNEF · Das Ende der Containerzeit für die Kindertagesstätte Regenbogen, die im Juli 2014 bis auf die Grundmauern niederbrannte, ist in Sicht. Nach drei Jahren Planung und Bauzeit wird die Kita an gleicher Stelle im Sommer wieder eröffnet werden können.

 Schon weit fortgeschritten ist der Neubau der Hennefer evangelischen Kita Regenbogen an der Kurhausstraße.

Schon weit fortgeschritten ist der Neubau der Hennefer evangelischen Kita Regenbogen an der Kurhausstraße.

Foto: Ingo Eisner

Über den Zeitplan und die einzelnen Maßnahmen informiert die evangelische Kirchengemeinde Hennef am Sonntag, 12. März, ab 11 Uhr bei einer Versammlung in der Kirche an der Beethovenstraße.

„Das war schon ein großer Schock für alle Beteiligten“, sagte Pfarrer Stefan Heinemann mit Blick auf die Nacht zum 15. Juli 2014. Die Kita an der Kurhausstraße war aufgrund einer Brandstiftung, für die 2015 ein 22-Jähriger zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt wurde, komplett zerstört worden. 80 Kinder, deren Eltern und die Erzieherinnen konnten kaum fassen, dass ihr Kindergarten plötzlich nicht mehr da war. Die viergruppige Einrichtung wurde in Containern neben dem evangelischen Jugendhaus „Klecks“ an der Deichstraße untergebracht. Somit konnte der Kita-Betrieb aufrecht erhalten werden. „Aber es war schon eine schwierige Zeit“, so Pfarrer Stefan Heinemann.

Von Anfang an war allerdings klar: die Kirchengemeinde wird die Kita wieder aufbauen, und zwar an gleicher Stelle. Schwierige Verhandlungen mit der Versicherung folgten. Dennoch traf das 21-köpfige Presbyterium die Entscheidung des Kita-Neubaus. „Ausschlaggebend war die tiefe Überzeugung des Presbyteriums, dass die Kindergartenarbeit ein wichtiger und wertvoller Bestandteil der kirchlichen Arbeit ist“, sagte Heinemann.

Nun ist der Weg aber frei. Mehr als eine halbe Million Euro des Gesamtinvestitionsvolumens von 2,4 Millionen Euro konnte die Kirchengemeinde zusätzlich zu der Versicherungszahlung investieren, damit auf dem 1800 Quadratmeter großen Gelände, auf dem einst die Brandruine stand, nicht nur eine neue, sondern auch eine erweiterte Kita entstehen kann. Im vergangenen Jahr gab es bereits den Spatenstich.

Die Nutzfläche für die viergruppige Kita beträgt 750 Quadratmeter, verteilt auf Gruppen- und Funktionsräume. Dazu gibt es eine Turnhalle, einen Ruheraum, eine Kindermensa und eine Küche, in der frisch für die Kinder gekocht wird. „Wir wollten den veränderten Anforderungen Rechnung tragen“, sagte der stellvertretende Kirchenbaumeister Helmut Scheid. „Für immer mehr Kinder wird die Nachmittagsbetreuung in Anspruch genommen. Dem wollen wir uns stellen“, sagte Heinemann. Zudem stehen sechs U3-Plätze in der neuen Kita zur Verfügung.

Auch das pädagogische Konzept ist laut Heinemann geändert worden. „Das bisher geschlossene Konzept wird geöffnet. Das bedeutet, dass die Gruppen zwar gemeinsam den Tag beginnen, danach aber auf verschiedene Funktionsräume verteilt werden“, sagte Heinemann. Auch der Inklusion werde bei der neuen Kita mit der Verpflichtung von speziell geschultem Personal Rechnung getragen. Zudem wird entlang des Außengeländes von der Stadt ein Weg eingerichtet. „Die Kirchengemeinde beteiligt sich mit 10 000 Euro an den Kosten. Der Weg wird Martin Luther-Weg heißen“, sagte Heinemann und bedankte sich erneut für die zahlreichen Sach- und Geldspenden, die in die Einrichtung der neuen Kita fließen werden. Für die Container, die derzeit noch als Heimat der Kita dienen, gibt es eine Anschlussverwendung. Wie der Hennefer Beigeordnete Martin Herkt im Jugendhilfeausschuss sagte, wird die Stadt die Container als Puffer für die große Nachfrage nach Kita-Plätzen anmieten und an anderer Stelle nutzen.

Weitere Infos gibt es unter www.evangelisch-in-hennef.de.

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