Gewerbe in Hennef Die Hennefer City soll attraktiver werden

HENNEF · Die Wirtschaftsausschuss Hennef votiert für die Teilnahme an einem Workshop für die Gewerbetreibenden. In den Bereichen Ambiente, Flair und Freizeitangebote soll die Stadt attraktiver werden.

Eigentlich steht Hennef laut der Studie „Vitale Innenstädte 2016“ des Kölner Instituts für Handelsforschung in Sachen Einzelhandel, besonders bei der Lebensmittelversorgung und der Unterhaltungselektronik, gar nicht mal schlecht da.

Laut den Stadtbetrieben, die am Mittwoch dem Wirtschaftsausschuss die Ergebnisse präsentierten, würde die Innenstadt zwar insgesamt überdurchschnittlich bewertet, in punkto Ambiente und Flair sowie den Freizeitangeboten schneidet Hennef allerdings im Vergleich zu anderen Städten deutlich schlechter ab.

Workshop soll neue Ideen bringen

Die Kaufkraftbindung liegt laut dem Hennefer Wirtschaftsförderer Thomas Kirstges zwar bei 85 Prozent, allerdings gibt es auch Leerstände in der Innenstadt zu verzeichnen. Um konkrete Maßnahmen und Verbesserungen zu definieren und zu realisieren, schlugen die Stadtbetriebe dem Wirtschaftsausschuss die Teilnahme an einem Workshop des Instituts für Handelsforschung vor, an dem vor allem ein engagierter Kreis Hennefer Einzelhändler teilnehmen soll, um Ideen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt zu entwickeln. Mit einer Gegenstimme der Linken und einer Enthaltung der Unabhängigen votierte der Ausschuss mehrheitlich für die Teilnahme.

Zwischen 8000 und 10 000 Euro soll die Teilnahme an dem Workshop kosten. „Das können wir finanzieren“, sagte Kirstges. „Die Teilnahme macht allerdings nur Sinn, wenn wirklich eine Masse an engagierten Hennefer Einzelhändlern dabei ist“, fügte der Hennefer Wirtschaftsförderer hinzu. Der Sozialdemokrat Jochen Herchenbach sah sich bemüßigt, noch einmal eine alte Idee der Hennefer SPD zur Diskussion zu stellen. „Um die Gesamtattraktivität der Hennefer Innenstadt zu steigern, brauchen wir einen City-Ring“, sagte Herchenbach. „Das Fehlen von Ambiente und Flair kann nicht automatisch bedeuten, dass solche ein City-Ring gebaut werden muss“, hielt Peter Martius von der CDU Herchenbach entgegen. „Zudem hat sich die Hennefer Werbegemeinschaft gegen einen solchen City-Ring ausgesprochen“.

Leere Ladenlokale sorgen für Unmut

Dass etwas zur Attraktivitätssteigerung der Hennefer Innenstadt getan werden muss, darin waren sich aber alle Ausschussteilnehmer einig. Dazu gehöre laut Gerhard Juchem (SPD) auch die Beseitigung der vorhandenen Leerstände. „Es ist doch wirklich ein volkswirtschaftlicher Unsinn, dass Vermieter über Jahre hinweg ihre Landenlokale leerstehen lassen“, sagte Juchem. Kirstges antwortete, dass bei diesem Thema der Stadt die Hände gebunden sind. „Die Nachfrage ist ja da, aber wir können die Vermieter nicht zwingen“, sagte Kirstges und nannte als Beispiel die leerstehende Fläche, auf der bis vor knapp zwei Jahren das Musikfachgeschäft „Music Adventure“ residierte. „Da geht der Vermieter, der in Wiesbaden sitzt, noch nicht einmal in die Akquise“, sagte Kirstges und bestätigte, dass es in Hennef derzeit elf Leerstände in der Innenstadt gibt.

Die Teilnahme an dem Workshop, der sich laut Klaus Barth, Vorstandsmitglied der Hennefer Stadtbetriebe, ausschließlich mit dem Einzelhandel und der Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beschäftigen wird, soll der Startschuss zur Verbesserung der Situation sein. „Die Einzelhändler werden allerdings in die Pflicht genommen und müssen sich beteiligen“, sagte Barth.

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