Schulplanung in Hennef Die Gesamtschule soll siebenzügig werden

HENNEF · Die Stadtverwaltung will damit dem prognostizierten Bevölkerungszuwachs Rechnung tragen. Derzeit gibt es Probleme, für alle Kinder in der Stadt eine Schule zu finden.

 Der gläserne Durchgang könnte bei einer Erweiterung der Gesamtschule Hennef-West neuen Unterrichtsräumen weichen.

Der gläserne Durchgang könnte bei einer Erweiterung der Gesamtschule Hennef-West neuen Unterrichtsräumen weichen.

Foto: Ingo Eisner

Hennef ist nach wie vor eine wachsende Stadt. Der aktuellen Bevölkerungsprognose folgend wird laut Verwaltung auch der Bedarf an Schulplätzen bis 2030 ansteigen, so dass die Einrichtung eines siebten Zuges an der Gesamtschule (GS) Hennef-West dauerhaft sinnvoll sei. Am Mittwoch beschloss der Schulausschuss mehrheitlich die Umwandlung der GS Hennef-West in eine siebenzügige Gesamtschule. Die Verwaltung wird nun die Voraussetzungen dafür prüfen, zu denen auch bauliche Veränderungen gehört.

Der Beigeordnete Martin Herkt hält die Einrichtung eines siebten Zuges an der Gesamtschule Hennef-West durchaus für möglich. „Wir müssen erst einmal einen grundsätzlichen Beschluss fassen. Die Beratungen über die baulichen Veränderungen sind der nächste Schritt“, sagte Herkt in der Sitzung. Am Standort der Schule an der Fritz-Jacobi-Straße besteht laut Herkt derzeit ein Glasgang, der zwei Gebäude miteinander verbindet. „Dieser Verbindungsgang könnte neuen Unterrichtsräumen weichen. Dafür wurden im Haushaltsentwurf für die Jahre 2017 und 2018 Baukosten in Höhe von 4,3 Millionen Euro und für 2018 Einrichtungskosten in Höhe von 250 000 Euro eingestellt“, schreibt Herkt in der Begründung des Beschlussvorschlages.

„Wir stoßen langsam an unsere Grenzen“

Bereits im aktuellen Schuljahr hat es laut Herkt die Situation gegeben, dass nicht alle Hennefer Kinder einen Platz in den fünften Klassen der weiterführenden Schulen erhalten haben. Deshalb sei für dieses Schuljahr an der Gesamtschule Hennef-West eine Überhangklasse eingerichtet worden, um allen Hennefer Kindern eine Beschulungsmöglichkeit zu bieten. Realisiert werden konnte dies nur durch Umstrukturierungen der vorhandenen Räumlichkeiten. Es steht laut Herkt allerdings seit geraumer Zeit fest, dass für die dauerhafte Einrichtung eines siebten Zuges die räumlichen Gegebenheiten derzeit nicht vorhanden sind.

„Hennef ist nach wie vor eine wachsende Stadt und wir stoßen langsam an unsere Grenzen“, sagte Herkt. Die Zuweisung schulpflichtiger Flüchtlingskinder verschärfe die Situation und unterstreicht laut Herkt die Notwendigkeit eines siebten Zuges. Zudem sei an beiden Hennefer Gesamtschulen eine Versorgung von „abgeschulten“ Gymnasialkindern aufgrund fehlender Plätze oftmals nicht möglich und in den Nachbarkommunen sei die Situation ähnlich, so dass es laut Herkt unmöglich sei, Hennefer Schüler im Umland unterzubringen. Die Einrichtung eines siebten Zuges, der bei der Bezirksregierung beantragt werden muss, würde da Entlastung schaffen.

Wolfgang Hartwig von den Unabhängigen enthielt sich bei dem Beschluss. „Ich kann aus diesem Beschlussvorschlag nicht eindeutig den Bedarf eines siebten Zuges entnehmen“, sagte er. Sowohl Jochen Herchenbach (SPD) als auch Bernhard Schmitz (CDU) hielten dagegen, dass die Einführung eines siebten Zuges dringend notwendig und bereits vor geraumer Zeit thematisiert worden sei.

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