GA-Serie "Hennefer Köpfe" Das ist der neue Präsident des Stadtsportverbandes

Hennef · Der 56-jährige Hajo Noppeney hat den Posten vom langjährigen Präsidenten Günter Kretschmann übernommen und will die Zusammenarbeit der 38 Hennefer Sportvereine stärken. Dazu möchte er sich für den Bau eines weiteren Schwimmbades engagieren.

Große Fußstapfen habe Günter Kretschmann hinterlassen, sagt Hajo Noppeney. Es war aber der langjährige Präsident des Stadtsportverbandes, der Noppeney im vergangenen Jahr ansprach, ob er nicht als Nachfolger kandidieren möchte. „Ich habe kurz überlegt, mit meiner Frau gesprochen und dann zugesagt“, erinnert sich der 56-jähriger Vater eines Sohnes und einer Tochter. Seit Ende März nun bekleidet der Leiter der Hennefer Curanum-Seniorenresidenzen das Amt des Präsidenten des Stadtsportverbandes und hat sich vorgenommen, vieles von dem, was Kretschmann auf den Weg gebracht hat, fortzuführen. Dabei liegt ihm vor allem die Zusammenarbeit der 38 Hennefer Sportvereine, aber auch das Engagement für die Jugend am Herzen.

Geboren wurde Noppeney am 19. September 1962 in der Kölner Severinstraße. „Da war ich nur eine Woche, aber diese Woche trug scheinbar dazu bei, dass ich, seit ich denken kann, Fan des 1. FC Köln und der Kölner Haie bin“, scherzt Noppeney. Aufgewachsen ist der Sohn eines Schreiners allerdings in Bedburg, der viertgrößten Stadt im Rhein-Erft-Kreis, die inmitten einer Braunkohleregion liegt. „80 Prozent der Bevölkerung hatten damals Bergbaujobs“, erinnert sich Noppeney, der bis zu seinem 23 Lebensjahr als rechter Außenverteidiger Fußball beim BV Bedburg spielte.

Mehrere Bandscheibenvorfälle stoppten allerdings seine Kicker-Aktivitäten. Nach seinem Abitur studierte er Sozialarbeit an der katholischen Fachhochschule in Köln. Nach seinem Abschluss als Diplom-Sozialarbeiter und einem Anerkennungsjahr trat er seine erste Stelle in einem Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an. „Die Awo hatte einen sehr guten Ruf, und ich war sehr froh, denn es war damals äußerst schwierig, eine adäquate Stelle zu bekommen“, erinnert sich Noppeney. Zusätzlich ließ sich Noppeney in Kassel zum Heimleiter ausbilden. Mit gerade mal 29 Jahren trat Noppeney dann 1991 seine erste Stelle als Leiter eines Seniorenheims in Elsdorf an.

Während seiner Ausbildung zum Heimleiter lernte er jemanden von der Kleeblatt-Gesellschaft kennen, die damals in Hennef an der Kurhausstraße die Curanum-Seniorenresidenz baute. „Er machte mich auf das entstehende Hennefer Seniorenheim aufmerksam, und ich dachte mir, dass es doch gar nicht schlecht wäre, nach Hennef zu wechseln“. Im Oktober 1993 übernahm er die Leitung der Curanum-Seniorenresidenz an der Kurhausstraße, die sich damals noch im Bau befand.

„Ich saß draußen in einem Pavillon, der bereits fertig war, und habe dort bei 40 Grad Außentemperatur im Sommer und bei minus zehn Grad Celsius im Winter die Heimplätze vermietet“. 1994 eröffnete die Seniorenresidenz schließlich mit insgesamt 102 Pflegeplätzen. Neben dem Seniorenheim an der Kurhausstraße verfügt die Curanum-Seniorenresidenz seit einigen Jahren über ein zweites Haus an der Humperdinckstraße. Insgesamt kümmern sich in beiden Häusern rund 260 Mitarbeiter um 340 Bewohner.

Drei Jahre pendelte Noppeney zwischen dem Erftkreis und Hennef, bis er schließlich 1996 seinen Lebensmittelpunkt in die Siegstadt verlegte. „Ich lernte in Hennef meine Frau Astrid kennen. Wir heirateten 1999 und bekamen mit Johannes und Anna zwei Kinder.“ Mittlerweile lebt die Familie in Happerschoß. Ballsportbegeistert wie der Vater ist auch der Nachwuchs. Johannes, der 2002 geboren wurde, spielt Fußball, die 13-jährige Anna Handball, und zwar beide beim FC Hennef 05.

Das ist kein Zufall, war Hajo Noppeney doch bis Ende 2015 Vorsitzender des Vereins, der erst 2005 aus einer Fusion des FC Geistingen und TuRa Hennef hervorgegangen war. „Ich erinnere mich an etliche geheime Treffen mit Verantwortlichen der beiden Vereine, an denen ich als TuRa-Vorsitzender teilnahm, darunter auch Anton Klein, damals Präsident des FC Geistingen und später Präsident des FC Hennef.“ Bei diesen Zusammenkünften wurde die Fusion der beiden Vereine zum FC Hennef 05 beschlossen. „Für den Fußball in Hennef war dieser Zusammenschluss ein Segen“.

Der Verein entwickelte sich so gut, dass er in der Saison 2014/2015 sogar ein Jahr in der Regionalliga spielte. „Es war schon sehr interessant, plötzlich gegen Rot-Weiß Essen zu spielen, aber auch eine enorme Herausforderung. Ein Verein, der ehrenamtlich strukturiert ist, kann die Regionalliga nur ein Jahr stemmen“, sagte der langjährige Vorsitzende des FC Hennef 05, der Ende 2015 sein Amt aus beruflichen und privaten Gründen niederlegte.

Noppeney kann aber vom Sport nicht lassen und ist auch deshalb Präsident des Stadtsportverbandes geworden. Als dieser will er die Sportstättenleitplanung fortführen. „In Hennef fehlt definitiv noch ein Schwimmbad. Dafür werde auch ich mich einsetzen“, sagte Noppeney, für den neben seiner Familie der Sport ein wichtiger Teil seines Lebens ist. Im Oktober wird er allerdings erst einmal das 25-jährige Bestehen der Hennefer Curanum-Seniorenresidenz feiern. „Die Vorbereitungen laufen schon“.

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