Diskussion um Horstmannsteg in Hennef BUND möchte seine Position darlegen

HENNEF · Der BUND fühlt sich nach der Demonstration von Bürgern aus Allner zum Horstmannsteg übergangen. Nun kündigt der Heimat- und Verschönerungsverein Allner an, dass Achim Baumgartner zur nächsten Infoveranstaltung eingeladen wird.

 Verbindung für Fußgänger und Radler über die Sieg: Für einen Neubau des Horstmannstegs haben Bürger am Freitag demonstriert.

Verbindung für Fußgänger und Radler über die Sieg: Für einen Neubau des Horstmannstegs haben Bürger am Freitag demonstriert.

Foto: Ingo Eisner

Nicht glücklich ist Kreis-BUND-Sprecher Achim Baumgartner über den derzeitigen Umgang mit dem Thema Horstmannsteg. Wie bereits berichtet, hatte der BUND aus Naturschutzgründen gegen den geplanten Neubau geklagt. Am Freitag hatten 150 Bürger aus Allner ihrer Meinung gegen diese Haltung mit einer Demonstration Ausdruck verliehen.

In einem Schreiben an Reinhard Lindner, Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Allner (HVV), äußert sich Baumgartner kritisch über den Umgang mit dem BUND. „Mit Interesse haben wir Ihre Demonstration zur Kenntnis genommen. Eine Einladung oder einen Austausch im Vorfeld dazu hätten wir natürlich sehr begrüßt. Der Fairness halber bitten wir um eine Einladung zu der Info-Veranstaltung am 19. April, um dort die Sachlage fundiert zu erhellen“, schreibt Baumgartner. Der BUND weist zudem Versuche zurück, den Konflikt um den Neubau politisch zu instrumentalisieren. „Die rechtlichen Defizite der von der Stadt Hennef betriebenen Planung lassen sich nicht durch Demonstrationen beseitigen“, so Baumgartner. Zugleich nehme der BUND die mit der Demonstration der Allner Bürger zum Ausdruck gebrachte Sorge sehr ernst, denn er arbeite aktiv an einer kompromissfähigen Alternative. „Dass dabei die gesetzlich vorgegebenen Naturschutzvorgaben und der Wunsch nach einer Radwegeverbindung zusammengebracht werden müssen, ist gar keine Frage. Es gibt jedoch keinen Vorrang für eine unnötig schlechte und teure Brückenvariante.“

Baumgartner kann derzeit nicht erkennen, dass sich der HVV Allner, die Verwaltung oder Politiker um eine konstruktive Lösung bemühen. Trotz eines klaren Angebotes, sich zu erklären, sei der BUND bisher nicht zu der geplanten Informationsveranstaltung am 19. April eingeladen worden. „Womöglich gibt es gar kein Interesse an einem Dialog und an einer Problemlösung, sondern nur an einer politischen Konfrontation“, vermutet Baumgartner und wirft einige Fragen auf. „Wenn der Horstmannsteg derart baufällig ist, warum plant die Stadt dann einen Brückenneubau erst am letzten Tag, bevor die Bestandsbrücke zusammenfällt? Wäre eine frühzeitige Bewältigung des Problems nicht Aufgabe der Verwaltung gewesen? Und wer übernimmt für die sehr späten Bewältigungsversuche die Verantwortung?“

Die vom BUND vorgeschlagene Variante entlang der Autobahnbrücke werde bisher nicht gemeinsam optimiert. Ihr werde lediglich unterstellt, sie sei nicht barrierefrei – was laut BUND nicht zutrifft – und sie sei aufgrund einzelner weniger Hochwassertage nicht zumutbar. Zudem sei eine Balken- oder Trogbrücke deutlich umweltverträglicher und kostengünstiger als die gewählte Schrägseilbrücke, die laut Baumgartner zu unnötigen Eingriffen in den prioritär geschützten FFH-Lebensraumtyp des Weichholz-Auenwaldes führe.

Vielleicht kann Baumgartner seine Sicht der Dinge am 19. April doch vortragen. „Wir haben nichts dagegen und werden ihn einladen“, sagte Reinhard Lindner gestern auf Anfrage

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