Schwerer Unfall in Hennef Auto kollidiert mit Zug

Hennef · Am Bahnübergang an der Frankfurter Straße in Hennef ist es am Dienstagnachmittag zu einem schweren Unfall gekommen. Ein Auto kollidierte mit einem Zug, eine Person wurde schwerst verletzt, eine Frau erlag ihren Verletzungen. Der Bahnverkehr zwischen Hennef und Eitorf ist schwer gestört.

Keine zwei Wochen, nachdem an fast gleicher Stelle eine junge Frau von einer S-Bahn erfasst wurde, hat sich am Bahnübergang Frankfurter Straße am Dienstag erneut ein schwerer Unfall ereignet. Eine 74 Jahre alte Lohmarerin starb und ihr 79 Jahre alter Ehemann wurde lebensgefährlich verletzt, als ihr SUV frontal mit einem Zug kollidierte. Warum es dazu kam, ist noch unklar. Der Unfall wirkte sich bis zum Abend massiv auf den Zug- sowie den Straßenverkehr aus.

Wie ein Polizeibeamte am Unfallort berichtete, hatte offenbar ein zunächst entstandener Bagatellunfall dazu geführt, dass der 79-jährige Fahrer seinen Wagen überhaupt in Gleisnähe anhielt, das Auto dann auf die Schienen rollte und dort von einem Regionalexpress der Linie RE 9 erfasst wurde.

Zuvor, so geht es auch aus dem am Abend veröffentlichten Pressebericht der Polizei hervor, waren die Lohmarer mit ihrem Porsche Cayenne auf der Frankfurter Straße stadtauswärts unterwegs gewesen. Vor dem Bahnübergang hatte sich zu diesem Zeitpunkt wegen der heruntergelassenen Schranken eine Schlange von mehreren Autos gebildet. Hiervon waren die Lohmarer jedoch nicht direkt betroffen. Laut Bericht hatten sie geplant, dem nach links abgehenden Abzweig der Frankfurter Straße zu folgen, der zur Straße An der Brölbahn wird und mehrere hundert Meter parallel zu den Schienen verläuft.

Fahrzeug wird gegen einen Signalbaum geschleudert

Dass sie dazu auf der entsprechenden Abbiegespur links an der Schlange vorbeifahren wollten, übersah jedoch ein 18-jähriger Fahranfänger aus Waldbröl, der mit seinem Wagen in der Schlange stand. Laut Polizeibericht scherte er nach links aus und touchierte dabei den Wagen der Lohmarer. Zeugen berichteten, dass der Porsche daraufhin - vermutlich um den Kleinunfall zu klären - sein Tempo verlangsamte und wenige Meter vor den Gleisen neben der herabgelassenen Bahnschranke stoppte. Dann jedoch, so die Beobachter, sei der Wagen plötzlich weitergerollt. Auf den Gleisen erfasste der aus Richtung Eitorf kommende Triebwagen des Regionalexpresses das Fahrzeug und schleuderte es gegen einen Signalbaum sowie stehende Fahrzeuge.

Die beiden Lohmarer erlitten dabei lebensgefährliche Verletzungen. Ersthelfer zogen sie aus ihrem Auto und reanimierten die bewusstlose 74-Jährige. Nach der notärztlichen Versorgung wurden beide mit Hubschraubern in Kliniken gebracht.

Für die Frau kam jedoch laut Polizeibericht jede Hilfe zu spät. Der 38-jährige Lokführer erlitt einen Schock, er stoppte seinen Zug im wenige hundert Meter entfernten Bahnhof. Fahrgäste oder weitere Verkehrsteilnehmer kamen nicht zu Schaden.

Rund um den Bahnübergang kam es in der Folge zu einem Verkehrschaos. Bis zum Abend sperrte die Polizei die Unfallstelle weiträumig ab. Die Gleise in Richtung Siegen waren laut Bahn ab 18.45 Uhr wieder befahrbar. Laut Polizei entstand ein Sachschaden von rund 100.000 Euro.

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