Floh- und Kunsthandwerkermarkt in Blankenberg Auf der Jagd nach alten Schätzen

HENNEF · Was denn die alten Wäscheklammern kosten, wollte eine Kundin von Trödler Helmut Schreiber wissen. "Alle zusammen zehn Euro", sagte Schreiber. Und schon wechselten mehr als ein Dutzend dieser hübschen Holzklammern den Besitzer.

 Trödel in allen Varianten gab es in Blankenberg zu kaufen.

Trödel in allen Varianten gab es in Blankenberg zu kaufen.

Foto: Eisner

Schreiber nahm am Sonntag zum ersten Mal am Floh- und Kunsthandwerkermarkt in Stadt Blankenberg teil und war begeistert. "Normalerweise baue ich meinen Stand bei Flohmärkten in Bad Hönningen und in Eitorf auf. Aber hier laufen die Geschäfte auch sehr gut", sagte Schreiber.

Tausende Besucher waren am Sonntag in die mittelalterliche Stadt gekommen, alle auf der Suche nach Kram und Trödel. Auch Dirk und Martina Hebborn aus Eitorf sind jedes Jahr zu Gast, immer auf der Jagd nach alten Dingen, wie sie sagen. "Wir haben hier vor ein paar Jahren auch mal einen Stand aufgebaut und verkauft", erinnert sich Hebborn.

"Das ist aber schon mit reichlich Aufwand verbunden. Schließlich muss man bereits um 5.30 Uhr da sein, um aufzubauen. Erst um acht Uhr abends war dann alles wieder abgebaut. Unterm Strich reichte der Erlös aus dem Verkauf zumindest für ein gemeinsames Essen", sagte Hebborn.

Da sei es schon gemütlicher, als Besucher über den Flohmarkt zu flanieren und seinem Jäger- und Sammlertrieb nachzugeben. Hebborn begab sich auf die Suche nach alten Taschenuhren, die er sammelt. Ehefrau Martina war nach kurzer Zeit bereits fündig geworden und erstand für zwei Euro einen kleinen Kerzenhalter.

Ein Stand, den alle Kinder lieben, ist seit 32 Jahren immer an derselben Stelle gleich gegenüber des Galerie-Hotels aufgebaut. Dort verkauft Werner Roblick Markenspielzeug. Roblick hat für jeden Kindergeschmack das Passende zu bieten. "Ich habe hier immer guten Umsatz gemacht und so wird es auch heute sein", sagte der sympathische Trödler.

Auch Großvater Walter Keuenhofs zückte da flott seine Brieftasche: Für Enkel Leo sollte es ein Plastik-Bagger sein. "Ich habe diesen Stand immer mit meiner Frau betrieben, die leider in diesem Jahr verstorben ist. Mittlerweile hilft mir meine Tochter Gabriele Bohl", sagte Roblick, dem der Verkauf seines Spielzeuges sichtlich Spaß bereitet.

Die Auswahl auf dem Traditions-Trödelmarkt vor mittelalterlicher Kulisse war wieder riesig groß: alte Lebensmittel-Wagen, Bücher, Kleidung, Fahrräder, Werkzeug und alte Türen, die sogar noch mit dem passendem Schlüssel erworben werden konnten. Um das Erworbene zum Auto zu bringen, mussten allerdings sehr weite Wege in Kauf genommen werden, denn die zum Parkplatz umfunktionierte grüne Wiese lag ein paar hundert Meter außerhalb der Stadtmauern Blankenbergs.

Das machte den Besuchern aber nichts aus, schließlich strahlte die Sonne. Das schöne Wetter war natürlich ein Grund dafür, dass der Trödelmarkt wieder richtig gut besucht war.

Im vergangenen Jahr hatte es nämlich den ganzen Tag in Strömen gegossen. Viele Marktbeschicker hatten gar nicht erst ihre Stände aufgebaut, sondern waren direkt wieder nach Hause gefahren. Am Sonntag war aber alles perfekt. Die Besucher freuten sich über ihre neuen Errungenschaften und die Trödler über einen guten Umsatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort