Arbeiten am Berufskolleg in Hennef „Viele Schüler müssen mit Baustellen leben“

HENNEF · Ab 2017 soll die Sanierung des Carl-Reuther-Berufskollegs beginnen. Das wird auch Auswirkungen auf das benachbarte Gymnasium haben und eine Belastung für dieses bedeuten.

 Mehr als 50 Millionen Euro soll die Sanierung des Carl-Reuther-Berufskollegs kosten.

Mehr als 50 Millionen Euro soll die Sanierung des Carl-Reuther-Berufskollegs kosten.

Foto: Holger Arndt

In Hennef steht eines der aufwendigsten und teuersten Bauprojekte der Kreisgeschichte bevor. Ab kommendem Jahr wird das in den 70er Jahren erbaute Carl-Reuther-Berufskolleg saniert – für rund 50,7 Millionen Euro. Der Ausschuss für Schule und Bildungskoordinierung gab am Dienstag grünes Licht, jedoch gab es einige kritische Nachfragen zu der Kostenentwicklung. Bislang war die Erneuerung des Berufskollegs noch mit 46,4 Millionen Euro veranschlagt worden.

Preistreiber sind laut Kreisverwaltung die Planungskosten, die für Architekten, Fachplaner und Sachverständige anfallen. Im Januar ging der Kreis von 4,9 Millionen Euro aus, inzwischen sollen es 8,2 Millionen Euro sein. „Leider sind die Planungskosten nicht rechtzeitig fortgeschrieben worden“, sagte Tim Hahlen vom Gebäudemanagement. Man habe hier und da bei der Bauausführung Kosten reduzieren können, doch decke das nicht Mehrkosten decken können. Dass allein für die Außenanlagen 1,7 Millionen Euro veranschlagt sind, daran störte sich Edgar Hauer (Grüne): „Dafür bekommt man ja schon einen Fürst-Pückler-Park.“ Hahlen erklärte dazu, dass in diesen Kosten unter anderem auch die Verlegung von Versorgungsleitungen enthalten sei und zudem noch Flächen für die Bauarbeiten gerodet werden müssen. Während der zweijährigen Bauzeit – von Sommer 2017 bis Sommer 2019 – sollen die 1200 Berufsschüler auf fünf Containerstandorte im näheren Umfeld des Kollegs verteilt werden. Im vergangenen Jahr war ein Umzug auf ein Gelände am Siegburger ICE-Bahnhof im Gespräch, doch das lehnte die Kreisstadt seinerzeit ab.

„Was die Größe betrifft, handelt es sich um eine historische Baumaßnahme. Es ist die vielleicht die Größte seit Kreisgründung“, sagte Dezernent Thomas Wagner. „Die Arbeiten werden mit erheblichen Belastungen einhergehen.“ Das betreffe vor allem die Schüler. Nicht nur am Berufskolleg, sondern auch am benachbarten Städtischen Gymnasium. Dieses äußerte Unmut, auch weil es sich bei der Planung nicht mitgenommen fühlte. Einer der Containerbauten steht auf dem Gelände des Gymnasiums – und das ziemlich ungünstig, wie Lehrer und Schüler meinen. Unter anderem wird ein Weg abgeschnitten. „Unsere Bewegungsfläche wird dadurch eingeschränkt“, sagte Schulleiter Martin Roth auf Anfrage. Der Kreis setzte sich mit dem Gymnasium zusammen, um Alternativen zu besprechen. Doch drängen sich keine besseren Lösungen auf. „Man muss jetzt eben das Beste aus der Situation machen“, so Roth. „Wenn das Berufskolleg einen so tollen modernen Bau bekommt, wollen wir dem Kreis auch keine Knüppel zwischen die Beine werfen.“ Der Kreis werde versuchen, die Beeinträchtigungen zu gering wie möglich zu halten, versprach Wagner. Er räume aber auch ein: Viele Schüler werden lange Zeit mit Baustellen leben müssen.“ Denn am Gymnasium sind Bauarbeiten eher die Regel als die Ausnahme. Die Schule selbst wurde in den vergangenen Jahren um- und ausgebaut, und gegenüber an der Fritz-Jacobi-Straße entsteht gerade ein Neubau der Gesamtschule

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