Hennef schwingt den Besen „Das Umweltbewusstsein wird gestärkt“

Viele Bürger haben am Wochenende bei „Hennef schwingt den Besen“ angepackt und Straßenränder und Grünflächen von Unrat befreit. In den Müllbeuteln landeten Zigarettenstummel, Plastikmüll und Glasfläschchen.

 Die Bürgergemeinschaft Rott schwingt wie jedes Jahr den Besen für ein sauberes Dorf.

Die Bürgergemeinschaft Rott schwingt wie jedes Jahr den Besen für ein sauberes Dorf.

Foto: Franziska Jünger

Samstagmorgen auf der Kreisstraße in Söven und Rott. Auf den Bürgersteigen laufen zahlreiche mit neongelben Westen bekleidete Menschen umher, sie tragen blaue Müllsäcke in den Händen. Denn es ist wieder einmal Frühjahrsputz angesagt in Hennef unter dem Motto „Hennef schwingt den Besen“ – und wieder einmal beteiligen sich viele Dorfvereine an der Aktion.

In Rott versammeln sich schon vor 10 Uhr bei strahlendem Sonnenschein die ersten Dorfbewohner am alten Gerätehaus an der Ölgartenstraße. Wie jedes Jahr hält hier die Bürgergemeinschaft zusammen, wenn es an die Frühjahrsaktion geht.

Nachdem die Routen aufgeteilt sind, ziehen die Familien und Rentner mit Müllsäcken und -pickern durch das Dorf. „Es ist sinnvoll, dass wir den Müll, den andere machen, wegräumen – auch, wenn es ärgerlich ist“, sagt Wolfgang Hovenwitzer, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Rott. „Die Pflege des Dorfes gehört zu unseren Aufgaben.“ Stolz erzählt er, dass Rott bereits seit Beginn der Aktion jedes Jahr tatkräftig mitmacht – auch, wenn die Beteiligung nachgelassen habe. „Wenn drei Tage nach der Aktion schon alles wieder dreckig ist, ist das natürlich demotivierend. Schön ist aber vor allem, wenn auch die Kinder mitkommen, damit sie gleich lernen, dass man Müll nicht einfach in die Umwelt schmeißt.“

Kerstin Simon ist erst vor vier Jahren mit ihrer Familie nach Rott gezogen und ist angetan von der Aktion. „Wir haben vorher in der Stadt gewohnt, da waren die Spielplätze viel dreckiger“, erzählt sie. „Es ist schön, wenn die Kinder ein Auge dafür bekommen.“

Gemeinsam mit ihrem vierjährigen Sohn Jan zieht sie durch die kleinen Dorfstraßen und sammelt Zigarettenstummel und Plastikmüll ein. Auch Björn und Andrea Bergmann sind zusammen mit ihren fünfjährigen Zwillingen dabei. Der Umwelt und dem Gemeinschaftsgefühl zuliebe beteiligen sie sich seit Jahren an „Hennef schwingt den Besen“. „Das ist ein Pflichtprogramm, das wir gerne erfüllen“, sagt Björn Bergmann. „Man will ja auch, dass es sauber bleibt und den Kindern macht es Spaß“, ergänzt seine Frau.

Keinen Kilometer weiter ist auch der Bürgerverein Söven am Werk. Traditionell lassen die Nachbardörfer die Aktion gemeinsam bei einer Stärkung ausklingen. Im Sövener Feuerwehrhaus neben dem Fußballplatz, wo die fleißigen Müllsammler nach getaner Arbeit zusammenkommen, hält Annette Gierlach, Vorsitzende des Bürgervereins, mit Erbsensuppe und Würstchen die Stellung. „Die Gemeinschaft ist toll. Es ist immer schön, wenn wir mit den Rottern zusammenkommen“, sagt Gierlach. Während die Grundschüler in Söven bereits unter der Woche den Müll rund um ihren Schulweg einsammelten, hatte sich auch die Jugendabteilung des TV Rott von sich aus gemeldet. „Das Umweltbewusstsein wird auf jeden Fall gestärkt.“

Gierlachs Eindruck ist, dass insgesamt weniger Müll gesammelt werden muss. Vor allem große Elektrogeräte würden die Leute nicht mehr einfach irgendwo wegschmeißen. Einer der großen Müllverursacher: „Kleine Schnapsflaschen. Wir finden immer sehr viele an den Ortsausfahrten.“

Auch der Heimat- und Verkehrsverein Blankenberg hatte seine Bürger aufgerufen, gemeinsam Müll zu entfernen und so den Ort für das Frühjahr herauszuputzen. Am Ende förderte die Aktion auch dort nicht nur die Sauberkeit, sondern auch die Gemeinschaft im Dorf.

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