Einsatzzentrale Siegburg Zwölfköpfiges Team hatte alles im Blick

Sankt Augustin · In der Kreispolizeibehörde in Siegburg wurde eigens für den Straßenkarneval ein zwölfköpfiges Team auf die Beine gestellt. Und das verzeichnete einen eher ruhigen Auftakt der heißen Karnevalsphase.

 In der Einsatzzentrale mit einer "Besonderen Aufbauordnung" eigens für die Karnevalstage liefen alle Nicht-Alltagseinsätze der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis zusammen. Polizeidirektor Uwe Pasternak (2. vorne rechts) leitete den Einsatz.

In der Einsatzzentrale mit einer "Besonderen Aufbauordnung" eigens für die Karnevalstage liefen alle Nicht-Alltagseinsätze der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis zusammen. Polizeidirektor Uwe Pasternak (2. vorne rechts) leitete den Einsatz.

Foto: Thomas Heinemann

Als die Jecken der Region „et Trömmelche“ besangen und „jedes Jahr im Winter, wenn es wieder schneit“ durch die Straßen schallte, hatten sie wohl nicht das Schmuddelwetter an Weiberfastnacht im Sinn. Was die Stimmung trübte und viele Karnevalisten daheim blieben ließ, sorgte zumindest bei den Einsatzkräften der Polizei als „Lagefeld Wetter“ einen vergleichsweise ruhigen Karnevalsauftakt.

In der Kreispolizeibehörde in Siegburg wurde eigens für den Straßenkarneval eine „Besondere Aufbauordnung“, kurz BAO, mit einem zwölfköpfigen Team auf die Beine gestellt. Deren Polizeiführer, Polizeidirektor Uwe Pasternak, und Polizeioberrat Rainer Müller, als Leiter der Führungsgruppe ständig in der Einsatzzentrale vor Ort, signalisierten am frühen Nachmittag einen ruhigen Auftakt des Straßenkarnevals. „Das Aufkommen ist sehr zufriedenstellend – zumindest bisher“, resümierte Pasternak, „es ist weniger los als angenommen.“

Das Treiben an jenen Orten, die Schutz vor Wind und Regen boten, wie etwa am Busbahnhof, im S-Carré oder auch am Durchgang zum Amtsgericht, behielt die Polizei genau im Auge. Nur einige wenige, vermeintlich aggressive Gruppen seien unterwegs gewesen, die sich angesichts der Polizeipräsenz allerdings schnell ruhig gezeigt hätten, berichtete Polizeisprecher Burkhard Rick.

Auch weil die Öffentlichkeit sehr sensibel auf das Problem reagierte, betont Polizeidirektor Uwe Pasternak: „Wir haben bislang keine Erkenntnisse, die dem Auftreten von Übergriffen wie an Silvester in Köln zuzuschreiben sind.“ Auch Sexualdelikte gab es keine. Ein Blick in die Echtzeit-Einsatzstatistik zeigte am Nachmittag die bekannten Problemfelder: Zu viel Alkohol, der in hilflosen Personen, handfest eskalierenden Wortgefechten, räuberischen Diebstählen, Vandalismus und sonstigem Unfug mündete. „Zumindest jetzt ist alles ruhig. Aber zum Abend steigt der Alkoholpegel, dann wird es mehr“, spricht Pasternak aus Erfahrung.

So haben sich die Beamten auf eine lange Schicht in der BAO-Einsatzzentrale eingestellt, in der alle Nicht-Alltagseinsätze zusammenlaufen. „Das entlastet die normale Einsatzzentrale, die sich ja auch um das übliche Tagesgeschäft kümmern muss“, erklärt Rainer Müller. Dank der BAO würden Einsätze und Informationen an die richtigen Ansprechpartner weitergeleitet, der etwa für ein bestimmtes Einsatzgebiet, für eine bestimmte Einsatzform oder auch für den wartenden Zug der Bereitschaftspolizei, zuständig sei. Wenngleich die Führungsgruppe stets konzentriert den Blick auf Monitor und Funk hielt, bleib auch einmal Zeit zum Schmunzeln, zeigte Polizeidirektor Uwe Pasternak: „Ein mutmaßlicher Drogendealer hat sich ausgerechnet einen unserer Zivilbeamten ausgesucht und wollte ihn als Kunden gewinnen. Das war wohl ein Fehlgriff.“ Ansonsten: Drei Alkoholisierte kamen in Gewahrsam und 13 Strafanzeigen unter anderem wegen Körperverletzung und Diebstahl wurden erstattet. Ein 18-jähriger Bonner brachte verbotener Weise einen Teleskopschlagstock mit zur Party auf den Siegburger Markt.

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