Raffinerie Wesseling Shell räumt Kommunikationsdefizite ein

WESSELING · Die Kritik der Kölner Bezirksregierung an der Shell-Rheinland-Raffinerie ist hart: Sie habe nicht genug getan, um die Schäden durch den Kerosin-Austritt im Februar dieses Jahres zu beseitigen sowie Behörden und Öffentlichkeit zu spät über die Schäden informiert.

Shell-Sprecher Constantin von Hoensbroech räumte auf Anfrage des General-Anzeigers "Kommunikationsdefizite" ein und sagte, sein Unternehmen bedauere diese Differenzen zutiefst und werde alles dafür tun, diese Kommunikationsprobleme abzustellen. Den Kerosin-Austritt im Februar habe man der Bezirksregierung "unverzüglich" gemeldet. Shell sei "höchst daran interessiert", die entstandenen Schäden abzuarbeiten.

Seit Februar sei man mit der Bezirksregierung Köln im intensiven Austausch. Hoensbroech: "Immer dann, wenn wir belastbare Ergebnisse hatten, haben wir die Öffentlichkeit informiert." Bei der Mengenangabe des in Godorf ausgetretenen Rohölprodukts, das ins Erdreich gesickert sei, habe es sich um eine erste Schätzung gehandelt.

Das Gutachten habe dann eine viel größere Menge festgestellt. Die jüngsten Schadensfälle in Godorf seien "lokal eng begrenzt" und hätten extern keine Auswirkungen für Mensch und Natur. Darüber sei auch gestern mit der Bezirksregierung Köln und den Gutachtern gesprochen worden, so Hoensbroech.

"Externe Auswirkungen sind mit den Produktaustritten nicht verbunden. Zum einen ist auf einer lokal eng begrenzten, ausschließlich innerhalb des Werksgeländes gelegenen Stelle ein Gemisch unterschiedlicher Bestandteile ausgetreten. Bei dem ausgetretenen Gemisch handelt es sich um Vorprodukte für die petrochemische Weiterverarbeitung", erläuterte Hoensbroech.

Die Leitung sei außer Betrieb genommen worden und sei inzwischen repariert. Eine Überschreitung von Emissionsgrenzen außerhalb des Werksgeländes habe nicht vorgelegen. Zur Ermittlung der Ursache der Undichtigkeit sowie der Austrittsmenge sei von der Bezirksregierung Köln ein externer Gutachter bestellt und von der Rheinland Raffinerie beauftragt worden. Dieser gehe nach ersten Berechnungen von einer Austrittsmenge von etwa 3300 Kilogramm aus.

Darüber hinaus sei es ebenfalls auf einem lokal eng begrenzten Bereich innerhalb des Werks Nord zu einem Austritt von Heizöl gekommen. Auch hierüber sei die Bezirksregierung Köln informiert worden. Die Behörde habe in Abstimmung mit der Raffinerieleitung die erforderlichen Schritte zur Ermittlung der Schadensursache und Austrittsmenge eingeleitet.

Ein eingesetzter Saugwagen habe bereits rund 500 Liter Wasser/Heizölgemisch abgesaugt. Weitere Maßnahmen würden mit dem Gutachter abgestimmt. Abschließend sagt Hoensbroech über die Schadensfälle: "Die Leitung der Shell Rheinland Raffinerie bedauert die Produktaustritte."

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