Geistlicher aus dem Rhein-Sieg-Kreis beurlaubt Leitender Pfarrer gibt Erklärung ab: "Von Unschuld überzeugt"

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, in dem der Geistliche tätig ist, den das Erzbistum Köln beurlaubt hat, hat am Sonntag in den Kirchen seiner Gemeinden eine Erklärung verlesen lassen.

Der Geistliche war vorläufig vom Dienst suspendiert worden, weil gegen ihn laut Erzbistum der "Anfangsverdacht einer sexuellen Grenzverletzung gegenüber Kindern" bestehe.

Der Vorwurf war aus dem Kreis der Eltern eines katholischen Kindergartens ans Erzbistum herangetragen worden. Jetzt sind Staatsanwaltschaft Bonn und Polizei Bonn mit der Sache befasst.

In der Erklärung des Leitenden Pfarrers hieß es, dem Geistlichen werde nicht sexueller Missbrauch, sondern sexuelle Grenzverletzung vorgeworfen. Es würden ein oder zwei Vorgänge aus November und Dezember untersucht, es handle sich also nicht um Vorfälle über einen längeren Zeitraum.

Der Leitende Pfarrer richtete einen Appell an die Messbesucher, den Geistlichen nicht vorzuverurteilen oder gar zu brandmarken. Der Schutz der Kinder sei ein überragendes Gut, aber auch der Schutz des beschuldigten Geistlichen müsse im Sinne der Unschuldsvermutung in einem Rechtsstaat gelten.

Abschließend versicherte der Leitende Pfarrer den Gläubigen, er sei "von der Unschuld des Geistlichen überzeugt" und werde dafür beten, dass sie sich auch erweisen werde. Die Erklärung soll im vollen Wortlaut in der nächsten Ausgabe der Pfarrnachrichten abgedruckt werden.

In dem Ort, aus dem der Vorwurf stammt, wollen die Messdiener der Kirchengemeinde per Unterschriftenaktion dokumentieren, dass sie an die Unschuld des Geistlichen glauben.

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