Bürgermeisterkandidat inHennef Jochen Herchenbach: "Ich kann bei dieser Wahl nur gewinnen"

HENNEF · Jochen Herchenbach hat dieser Tage viel zu tun. Der Bürgermeisterkandidat der SPD ist im Stadtgebiet unterwegs, um, wie er es ausdrückt "Klinken zu putzen". Er macht Hausbesuche, um potenzielle Wähler von seiner Politik zu überzeugen.

 Gartenarbeit ist eines der Hobbys von Pensionär Jochen Herchenbach. Politisch hat er sich viel vorgenommen.

Gartenarbeit ist eines der Hobbys von Pensionär Jochen Herchenbach. Politisch hat er sich viel vorgenommen.

Foto: Ingo Eisner

"Ich spüre einen großen Zuspruch, viele hätten gerne einen Wechsel", sagt Herchenbach. In seinen Augen wird es dafür höchste Zeit: Schließlich war mit Hans Welbers zuletzt vor 30 Jahren ein Sozialdemokrat Bürgermeister in Hennef. Für Jochen Herschenbach steht fest: "Ich kann bei dieser Wahl nur gewinnen."

"Meine Stadt für alle" lautet sein Wahlkampfslogan, und der Rückenwind, den er bei seinen potenziellen Wählern ausmacht, beflügelt ihn. Er fühlt sich fit und dem Amt gewachsen. Trotzdem gehört der 67-jährige pensionierte Lehrer und ehemalige stellvertretende Leiter der Gesamtschule Meiersheide zu den Altgedienten der Hennefer Kommunalpolitik. Am 4. Januar 1947 kam Jochen Herchenbach in Siegburg als Sohn eines promovierten Juristen zur Welt. Sein Vater stand dem Zentrum nahe, sein Onkel war sogar CDU-Bürgermeister in Ruppichteroth.

"Ich entstamme einem streng katholischen Haushalt", sagt Herchenbach und macht es sich in seinem Wohnzimmer bequem. Bis zur zehnten Klasse besuchte er das Antonius-Kolleg in Neunkirchen. "Auf dem Petersberg habe ich zunächst eine Hotelfachlehre absolviert." Eine Kochlehre in Frankreich im renommierten Hotel George V. und eine spätere Stellung als Hoteldirektor in Deutschland wären die weiteren Perspektiven gewesen.

Es kam anders. Nachdem Herchenbach seine Bundeswehrzeit als Ordonanz des damaligen Verteidigungsministers Gerhard Schröder absolviert hatte, machte er auf einem Bonner Abendgymnasium sein Abitur nach und studierte später Pädagogik und Psychologie.

Nach dem Referendariat im Sauerland trat er 1975 seine erste Lehrerstelle an der Hauptschule in Rheidt an. "Das war auch die Zeit, als ich bei den Jusos eintrat. Meine Frau Veronika, die ich vor 40 Jahren heiratete, war bereits dabei", erinnert sich Herchenbach. Später wurde er Konrektor an der Lohmarer Hauptschule, bevor er 1994 die erste Hennefer Gesamtschule an der Meiersheide als stellvertretender Schulleiter mit aufbaute. Von 1976 bis 1979 war er Ortsvereinsvorsitzender der SPD, 1979 wurde er erstmals mit einem Direktmandat in den Rat gewählt und war von 1984 bis 2009 Fraktionsvorsitzender. Seit 2009 ist er Vizebürgermeister.

Seit einem Jahr ist Herchenbach Pensionär. Zeit genug also, seinen Hobbys nachzugehen: Neben Lesen und Gartenarbeit sind das vor allem Reisen. Politisch will sich Herchenbach dafür einsetzen, dass jedes Kind in Hennef einen Schulplatz hat. Die Unterführung in der Warth müsse vorangetrieben werden. Zudem will er sich für die Einrichtung eines City-Rings einsetzen, um die Frankfurter Straße zu entlasten, und die Pläne für die Ortsumgehung Uckerath vorantreiben. Längere Kita-Öffnungszeiten, die Sicherung der Schulsozialarbeit - er hat sich viel vorgenommen.

Fünf Fragenan Jochen Herchenbach

Welche drei Dinge haben Sie immer im Kühlschrank?
Herchenbach: Käse, Weißwein und griechischen Joghurt.

Welches Buch liegt gerade bei Ihnen auf dem Nachttisch?
Herchenbach: "Die Analphabetin, die rechnen konnte" von Jonas Jonasson.

Was war Ihr Lieblingsfach in der Schule?
Herchenbach: Sport.

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Herchenbach: Zeitung austragen.

Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?
Herchenbach: Bei Brings.

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