„Engagierte Stadt“ Königswinter Zukunft gemeinsam meistern

OBERDOLLENDORF · Das Forum Ehrenamt startete eine Plakataktion im Stadtgebiet, um die Bürger anzuregen, ihre Ideen zu Zukunftsfragen in Königswinter einzubringen. Diese Aktion steht in Zusammenhang mit dem bundesweiten Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“.

 Stellten die Plakate vor (v.l.): Burkard Severin, Ute Braun, Jochen Beuckers, Ulrich Kunze.

Stellten die Plakate vor (v.l.): Burkard Severin, Ute Braun, Jochen Beuckers, Ulrich Kunze.

Foto: Frank Homann

Einkaufen für ältere Mitbewohner, im Garten nach dem Rechten sehen, wenn ein alleinstehender Eisbacher mal ins Krankenhaus muss. Das ist jetzt schon selbstverständlich in dem 207-Einwohner-Dorf Eisbach. Längerfristig ist zudem geplant, einen der alten Höfe seniorengerecht umzubauen, so dass Eisbachern auch im Alter in ihrem Ort bleiben können. Das ist ein praktisches Beispiel dafür, wie das Leben in Zukunft in Königswinter gemeistert werden kann.

Das Forum Ehrenamt startete eine Plakataktion im Stadtgebiet, um die Bürger anzuregen, ihre Ideen zu Zukunftsfragen einzubringen. „Bauen Sie mit an unserer Engagierten Stadt! – Wir suchen Ihre Ideen!“ ist auf den mit Spielfiguren illustrierten Großplakaten zu lesen. Diese Aktion steht in Zusammenhang mit dem bundesweiten Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“, für das sich das Forum Ehrenamt als einer von 50 Trägern qualifizierte. Vorsitzender Jochen Beuckers: „Das war wie ein Ritterschlag für uns“.

Die Königswinterer sind nun aufgerufen, bis zum Ehrenamtstag am 5. November ihre Anregungen zu drei Zukunftsthemen beizusteuern. Das sind konkret: Lebensqualität im Alter, Lebendige Nachbarschaft und Offen für Neue. Beuckers, der ein Kompetenzteam um sich geschart hat, sagte bei der Präsentation der Plakate: „Königswinter steht in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen durch den demografischen und gesellschaftlichen Wandel. Der Prognose nach wird 2030 ein Drittel der Bevölkerung von Königswinter über 60 Jahre alt sein.

Mit den bisherigen Denk- und Handlungsstrukturen allein ist das nicht mehr zu lösen.“ Die Königswinterer sollen sich Gedanken machen, wie es gelingt, Lebensqualität auch im Alter herzustellen, neue Bürger, nicht nur die Flüchtlinge, zu integrieren und lebendige Nachbarschaft zu erhalten. Beuckers: „Diese drei Themen werden uns in den kommenden zehn Jahren beschäftigen. Wir werfen jetzt nur einen Stein ins Wasser.“

Das Kompetenzteam setzt auf das Engagement der Bürger. „Wir wollen Denkprozesse in Gang setzen und die Vielfalt an Lebenserfahrungen, kulturellen und beruflichen Hintergründen als bürgerschaftliches Engagement aktivieren, um gemeinsam Antworten zu formulieren“, so Beuckers. Und Ulrich Kunze unterstrich: „Jeder kann sich einbringen mit dem, was er kann – zum eigenen Wohl und zum Wohl der anderen.“

Gesucht wird jedenfalls jede Form von Ideen und Anregungen: „Gedankensplitter ebenso wie Hinweise auf gelungene Beispiele vor Ort, konkrete Umsetzungs- und Verbesserungsvorschläge bis hin zu Ideen für eigenes Engagement“, betonte Beuckers. Burkhard Severin, Vorsitzender der Stiftung Marienkapelle in Eisbach, meinte: „Uns interessiert, was verbessert werden kann, aber mehr noch, welche Lösungsansätze die Menschen in unserer Stadt sehen.“

Beim Ehrenamtstag werden die Ideen in drei Werkstätten diskutiert. Unternehmensberaterin Ute Braun aus Quirrenbach: „Wir erhoffen uns eine Initialzündung. Kein Mensch soll sich im Alter verlassen fühlen, weil es genug Menschen gibt, die sich kümmern.“

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