Gute Versorgung im Alter Zahl der Pflegeplätze in Königswinter steigt

Königswinter · Laut Verwaltungsbilanz steht die Stadt nicht schlecht da: Laufende Bauprojekte eingerechnet, wird es im kommenden Frühjahr fast 380 Pflegeplätze geben. Die Träger der Einrichtungen haben in den vergangenen Jahren viel Geld investiert.

 Die Versorgung für alte Menschen hat sich in den vergangenen Jahren in Königswinter verbessert.

Die Versorgung für alte Menschen hat sich in den vergangenen Jahren in Königswinter verbessert.

Foto: Frank Homann

Die Zahl der Heimpflegeplätze in Königswinter ist in den vergangenen vier Jahren von 274 auf 297 gestiegen. Das teilt die Stadtverwaltung in einer Vorlage für den Ausschuss für Soziales, Wohnen und Integration mit, der an diesem Donnerstag tagt. Nicht berücksichtigt in der Statistik ist das Kaiser Palais in der Altstadt (der GA berichtete).

Nach Angaben des künftigen Betreibers Gut Köttenich werden dort zum 1. April 2019 80 stationäre Pflegeplätze, zwölf bis 15 Kurzzeitpflegeplätze sowie mehrere Wohnungen für betreutes Wohnen hinzukommen. Damit würde die Zahl der stationären Pflegeplätze in der Stadt auf fast 380 steigen.

In den vergangenen Jahren hat sich in den Einrichtungen in Königswinter einiges getan. Die Marienborn gGmbH, die zur Stiftung der Cellitinnen gehört und Trägerin des Altenheims Kloster Heisterbach ist, hatte bereits vor acht Jahren 3,5 Millionen Euro in ihre Einrichtung investiert. Die Zahl der stationären Pflegeplätze wurde von 65 auf 80 erhöht und die Wohnqualität erheblich verbessert.

Franziskanerinnen zu Olpe investierten 9,5 Millionen Euro

In der Altstadt wurde im Jahr 2015 auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses mit Sankt Katharina ein komplett neues Seniorenzentrum mit 80 Pflegeplätzen eröffnet. In der obersten Etage befinden sich zehn barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen. Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) investierte als Trägerin 9,5 Millionen Euro. Die vormalige Heimat der Senioren, das Haus Katharina, wird heute als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

Auch das Seniorenzentrum Sankt Konstantia in Oberpleis wurde im vergangenen Jahr mit einem Anbau erweitert und modernisiert. Trägerin ist ebenfalls die GFO. Durch den An- und Umbau gibt es jetzt 80 Einzelzimmer. Im Erdgeschoss wurde ein Bereich mit 20 Plätzen für Menschen mit Demenz geschaffen – inklusive geschützter Außenanlage.

Im 1999 eröffneten Verenen-Hof für betreutes Wohnen leben Senioren in 35 Ein- und zehn Zweizimmerwohnungen. Weitere 57 Pflegeplätze bietet das Alten- und Pflegeheim Sankt Margareta in Stieldorf an. Zudem gibt es hier ein begleitetes Service-Wohnen mit insgesamt acht Ein- und 14 Zweizimmerwohnungen.

Ambulante Pflege leidet unter Personalmangel

Weniger gut sieht es in Königswinter bei den ambulanten Pflegediensten aus. Laut Stadtverwaltung hat sich deren Zahl durch den akuten Pflegekräftemangel von sechs im Jahr 2014 auf zurzeit vier Anbieter reduziert. Die Stadt weist darauf hin, dass es neben den Angeboten der Pflegedienste zunehmend auch solche von weiteren Trägern, Vereinen und Einzelanbietern zur Unterstützung im Alltag gibt.

Dabei handelt es sich um Betreuungsangebote, bei denen Helfer und Helferinnen unter pflegefachlicher Anleitung die Betreuung von Pflegebedürftigen und die Betreuung in Gruppen oder im häuslichen Bereich übernehmen sowie pflegende Angehörige unterstützen. Diese Angebote durchlaufen ein Zulassungsverfahren bei der Bezirksregierung Düsseldorf und können als Leistungen mit den Pflegekassen abgerechnet werden.

Mehrere Anbieter für "Essen auf Rädern"

Zu der bereits vor vier Jahren bestehenden Tagesbetreuung mit sechs Plätzen ist eine weitere Einrichtung mit zwölf Plätzen hinzugekommen. Die Versorgung mit Mahlzeiten stellen laut Verwaltung mehrere überregionale Anbieter von „Essen auf Rädern“ sicher wie der Johanniter Regionalverband, der Malteser Hilfsdienst, die Ambulanten Dienste der Malteser, das Catering der Marienborn gGmbH und der Regionalverband des Arbeiter-Samariter-Bundes.

Über ein öffentliches Café mit Mittagstisch verfügt bei den Seniorenheimen bisher nur Sankt Konstantia. Die evangelische Kirchengemeinde Stieldorf-Heisterbacherrott lädt Senioren einmal in der Woche zum gemeinsamen Mittagessen ein.

In ihrem Bericht erwähnt die Stadt auch die wichtige Arbeit bei der Betreuung sterbenskranker Menschen und deren Angehöriger durch den Ökumenischen Hospizdienst Königswinter „Ölberg“. Die Wohnberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt des Rhein-Sieg-Kreises berät dabei, wenn es gilt, Wohnungen für Menschen mit Behinderung oder Einschränkungen anzupassen.

Der Ausschuss für Soziales, Wohnen und Integration tagt am Donnerstag, 11. Oktober, ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Oberpleiser Rathauses.

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