Verstorbener Pfarrer Wird in Königswinter eine Straße nach Paul Woelki benannt?

Thomasberg · Im März ist Paul Woelki gestorben. Aufgrund dessen Beliebtheit und in dessen Andenken möchte die SPD nun eine Straße nach dem früheren Thomasberger Pfarrer benennen.

Die Königswinterer SPD-Fraktion möchte eine Straße nach dem im März verstorbenen früheren Thomasberger Pfarrer Paul Woelki benennen. Dieser Wunsch soll von der Stadtverwaltung an die Bürgervereine in Thomasberg und Heisterbacherrott herangetragen werden.

Nicht viele Menschen können von sich behaupten, dass ihnen zu ihrem Geburtstag rund 200 Menschen nachreisen, um zu gratulieren. So geschehen anlässlich des 70. Geburtstags, den Pfarrer Paul Woelki im Herbst 2002 an seinem Urlaubsort im Schwarzwald eigentlich im Stillen feiern wollte.

Die 200 Gemeindemitglieder aus Thomasberg, die die Reise in den Süden antraten, hatten damals einen Hintergedanken. Sie hofften, dass Woelki seinen Entschluss, ein Jahr später aufzuhören, vielleicht noch einmal überdenken würde. Sie behielten Recht. Der Pfarrer kündigte wenig später an, bis zu seinem 75. Geburtstag weiterzumachen, musste dann aber doch 2005 seiner angeschlagenen Gesundheit Tribut zollen. Im März dieses Jahres starb der langjährige Seelsorger von Sankt Joseph und Sankt Judas Thaddäus im Alter von 85 Jahren.

Verwaltung soll die betroffenen Bürgervereine einbinden

Woelkis Beliebtheit hat die SPD-Fraktion nun bewogen, im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss den Antrag zu stellen, bei der nächsten Ausweisung von Straßennamen eine Pfarrer-Woelki-Straße – möglichst in Thomasberg oder Heisterbacherrott – in Betracht zu ziehen. Die CDU-Fraktion hatte gegen diesen Vorschlag im Prinzip keine Einwände. Sie möchte aber nicht von der gewohnten Praxis abweichen, erst einmal die Bürgervereine zu fragen. Das soll nun die Stadtverwaltung übernehmen.

Bürgermeister Peter Wirtz gab der Politik eine Empfehlung mit auf den Weg. „Vielleicht sollte man sich Gedanken machen, ob man nicht bei der Benennung von Straßen eine gewisse Frist verstreichen lässt. Im Osten der Stadt musste vor einiger Zeit ein Name zurückgenommen werden“, sagte er. Damit spielte er auf den Missbrauchsfall des Eudenbacher Pfarrers Joseph Weyler an. Nach dem von 1981 bis 1993 im Oberhau tätigen und 1996 verstorbenen Seelsorger war eine unbewohnte Straße benannt worden. Nachdem der Missbrauchsfall bekannt wurde, entschied der Stadtrat 2011, dass der Straßenname ersatzlos gestrichen wird. Wirtz wollte dies als prinzipielle Anregung verstanden wissen. Einen Zusammenhang zwischen Woelki und Weyler wolle er dabei nicht herstellen.

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