Aktion in Königswinter Weihnachts-Wundertüten aus dem Museum

KÖNIGSWINTER · Ein Tannenbaum im Silberlook der Kaiserzeit steht jetzt im Foyer des Siebengebirgsmuseums an der Kellerstraße. Ehrenamtliche Helfer basteln 100 kleine Überraschungstüten.

 Ihre Weihnachts- Wundertüten stellen (v. r.) Gisela Henze, Ingrid Klein und Irmgard Becker im Museum vor.

Ihre Weihnachts- Wundertüten stellen (v. r.) Gisela Henze, Ingrid Klein und Irmgard Becker im Museum vor.

Foto: Frank Homann

Es weihnachtet sehr – auch im Siebengebirgsmuseum in Königswinter. Seit dieser Woche erstrahlt im Foyer wieder ein geschmückter Tannenbaum im festlichen Lichterglanz. Das Besondere: Das „Silberbäumchen“ entspricht nicht etwa dem aktuellen Weihnachtstrend, sondern dem, was an Baumschmuck vor rund 100 Jahren „in“ war.

Wie es mittlerweile schon schöne Tradition ist, hat Irmgard Becker aus Königswinter, ehemalige Inhaberin von „Frl. Ernas Weihnachtshaus“, das Christbäumchen auch in diesem Jahr wieder nach historischem Vorbild geschmückt: Behängt ist er mit Baumschmuck aus der „Silberzeit“ von 1900 bis 1920 – genauer gesagt, mit neuzeitlichen Objekten, die in Anlehnung an die Originale aus der Kaiserzeit in historischen Formen von Thüringer Glasbläsern angefertigt wurden.

Kein Lametta und Engelshaar

Blickfang sind aber nicht nur die glänzenden Kugeln, Glöckchen, Vögel, Zapfen und Instrumente, sondern auch die aus feinen Silberglasperlen gearbeiteten Anhänger, die mehr an echten Schmuck als an Baumschmuck erinnern. Auf das in der Epoche ebenfalls angesagte Lametta und Engelshaar wurde bewusst verzichtet, damit der übrige Baumschmuck besser zur Geltung kommt.

Wer sich beim Anblick des Christbaumes daran erinnert, dass er noch Weihnachtsgeschenke zu besorgen hat, kann gleich vor Ort fündig werden: Auch in diesem Jahr werden im Museum wieder die heiß begehrten „Weihnachts-Wundertüten“ verkauft. Die originellen, kleinen Geschenkideen entstanden in der Zusammenarbeit von Künstlern aus dem Kunstforum Palastweiher und Mitarbeitern des Siebengebirgsmuseums. Die kleinen braunen Papiertütchen enthalten kunstvolle und kuriose Objekte, die in liebevoller Handarbeit angefertigt worden sind.

Überraschung in Tüten

„Es sind schöne Sachen, die da zusammengekommen sind“, sagt Gisela Henze, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Siebengebirgsmuseums. Zum Beispiel kleine Korken-Stempel mit weihnachtlichen Motiven aus Moosgummi, Miniaturschachteln – gefaltet aus alten Flyern des Museums – gefüllt mit winzigen dreidimensionalen Papiersternchen, Briefchen mit der Weihnachtsgeschichte auf Siebengebirgsplatt, originelle Geschenkanhänger in spezieller Falttechnik, Reproduktionen von Kinderzeichnungen und vieles mehr, was Freude macht. Was sich genau in welchem Tütchen verbirgt, ist eine Überraschung. Insgesamt gibt es fünf verschiedene „Mischungen“, darunter auch Tütchen extra für Kinder.

Wochenlang haben Henze, die die Idee zu dem Projekt hatte, und ihre fleißigen Helferinnen Sandra Laute, Andrea Weber, Christiane Lamberty und Gordana Sokolovic sowie Ingrid Klein, Petra Post und Lilian Szokody vom Kunstforum in Heimarbeit den Inhalt der Wundertütchen hergestellt. „Es sind alles Dinge, die man nirgendwo kaufen kann, sondern die von A bis Z handgemacht sind.“, betont Klein. Insgesamt wurden 100 Tüten angefertigt – doppelt so viele wir wie im Vorjahr. Damals waren die Tüten ruckzuck ausverkauft.

Die Wundertüten sind exklusiv im Siebengebirgsmuseum, Kellerstraße 16 in Königswinter, erhältlich und kosten sechs Euro. Der Erlös kommt zu gleichen Teilen dem Museum und dem Kunstforum Palastweiher zugute.

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