"Ritter vom Siebengebirge" Wechselhaftes Wetter beim Winzerfest in Königswinter

Königswinter · Beim Königswinterer Winzerfest ist der neue "Ritter vom Siebengebirge", Ignaz Schmitz, in Amt und Würden. Nach einem verregneten Samstag startete der Festzug am Sonntag bei optimalem Wetter.

Es war war ein Wechselbad der Gefühle: Bei schönsten Herbstwetter startete am Freitagabend das Königswinterer Winzerfest. Am Samstag dann versanken Kirmes und Weindorf im Regen, bevor am Sonntag pünktlich zum Festzug durch die Königswinterer Altstadt wieder die Sonne vom blauen Himmel schien.

Auftakt des Winzerfests war am Freitagabend der Empfang des Bürgermeisters mit dem Ritterschlag für den neuen „Ritter vom Siebengebirge“ im Innenhof von Haus Bachem. Die Laudation auf Ignaz Schmitz hielt dabei traditionell der Ritter des Vorjahres – in diesem Fall die Vorgängerin, Martina Pannenbecker-Frings. Sie nutzte die Gelegenheit, den neuen Ordensträger mit einer gehörigen Portion Humor noch einmal den zahlreichen Gästen aus der gesamten Region vorzustellen, darunter der gerade wieder gewählte Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen und Landrat Sebastian Schuster. Dieser stamme zwar aus Oberdollendorf, wohne aber – „man höre und staune“ – in Niederdollendorf. Pannenbecker-Frings: „So einer, sagen die Dollendorfer, hat dann einen Doppelpass.“

Laudatorin plaudert aus dem Nähkästchen

Winzerfestzug Königswinter
16 Bilder

Winzerfestzug Königswinter

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Schmitz, der am vergangenen Montag 56 Jahre alt geworden und der nunmehr 58. Ordensritter ist – sei auf jeden Fall eine „Art Übergröße. Naja, ich bin eine Frau, mir fällt so etwas ein: In Kleidung ist das Übergröße“, so Pannenbecker-Frings. Dennoch treffe dies auf auf Schmitz zu, der eine „Übergröße in Sachen Einsatz für den Naturschutz in unserem Heimat“ sei.

Sichtbar werde dies in der „Bürgerinitiative Naturschutz Siebengebirge“, die er gemeinsam mit seiner Frau Ulrike vor 30 Jahren gründete. Die Liebe zur Natur sei Anfangs allerdings etwas wild gewesen. So habe Schmitz mit seinen Freunden in der Natur einmal eine Wiesenfläche in Brand gesetzt, die Feuerwehr musste ausrücken. „Gott sei Dank regulierte Vater Schmitz den Schaden auf seine Art“, wusste die Laudatorin zu berichten.

„Er lud die Wehrleute in seine Gaststätte, zapfte ein paar Runden Freibier und hörte dann vom Löschgruppenführer zum Abschied: 'Hannes, der Quatsch mit dingem Sohnn, dän hame vogesse!'“ Ein weiterer Grund, Schmitz als Ritter vorzuschlagen sei sein Einsatz für die Firma Zera gewesen. Als dieser 1999 die Insolvenz drohte, habe er wesentlich dazu beigetragen, dass die Firma durch die Gründung einer Mitarbeitergesellschaft gerettet werden konnte. Zudem hob Pannenbecker-Frings das Engagement des neuen Ordensträgers in der Sankt-Sebastianus-Bruderschaft hervor. Und: „Lieber Ignaz, in einer schlechtlaunigen Nachrichtenlandschaft bist Du die gute Nachricht.“

Rollende Weinprobe und Weingott Bacchus auf Tour

Als sich der neue Ritter zu einem Bummel durch das Weindorf auf dem Marktplatz vor Haus Bachem machte, waren dort die Bänke bereits dicht gefüllt; dank der milden Temperaturen genossen viele Besucher die lauschige Atmosphäre bis in den späten Abend. Während der Samstag einfach nur zum Vergessen war, drehte das Wetter erneut. Und so konnten Teilnehmer und Zaungäste den traditionellen Festzug der Sankt Sebastianus-Junggesellen Schützenbruderschaft Königswinter 1604 mit seiner rollenden Weinprobe und Weingott Bacchus einfach nur genießen. Auch am Montag haben die Weinstände ab 16 Uhr geöffnet, am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, sogar schon ab 11 Uhr. Um 18 Uhr ist dann Schluss.

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