Aktion des Gymnasiums Am Oelberg Wasserqualität auf dem Prüfstand

OBERPLEIS · Schüler des Gymnasiums Am Oelberg untersuchten die Wasserqualität des Lützbaches in Oberpleis. Sie verteilten gute Noten für die Strukturgüte.

Sogar eine Bachschmerle ging Schülern des Gymnasiums Am Oelberg ins Sieb. Mit Fachlehrerin Caroline Heimann untersuchte der Bio-Leistungskurs 12 den Oberpleiser Lützbach.

Unterstützung gab's dazu vom Umweltpädagogen Ottmar Hartwig, der eigens mit dem "Lumbricus" anreiste. Nach der praktischen Erforschung des Gewässers folgte die Untersuchung des Wassers und von kleinem Getier wie etwa Bachflohkrebsen, Würmern, Käfern, Spinnen, Muscheln oder Schnecken im "Lumbricus"-Labor.

In dem Bus stehen dazu 26 Arbeitsplätze zur Verfügung mit Binokularen, chemischen und physikalischen Untersuchungsgeräten sowie PC, Digitalkamera und Videoanlage.

Die Bewohner des Lützbachs und auch den etwa vier Zentimeter großen Minifisch setzten die Gymnasiasten anschließend natürlich wieder zurück ins Gewässer.

Aber es blieben interessante Erkenntnisse: Die Bachschmerle ist ein typischer Bachgründler, der nur in sauerstoffreichen Gewässern unterwegs ist. Im vergangenen Jahr hatten die Schüler eine Groppe gefunden, die sich ebenfalls nur dort tummelt, wo ausreichend Sauerstoff vorhanden ist. Das sprach doch schon mal für einen guten Zustand des Lützbachs.

Eine Gruppe hatte sich mit den chemischen Parametern und dem Sauerstoff befasst, eine zweite untersuchte die Geländestruktur und weitere Schüler hatten eben jeden Stein umgedreht, um die Tiere des Lützbachs aufzuspüren, einzufangen und dann im "Lumbricus" unter dem Mikroskop genau zu betrachten und zu identifizieren.

Liza Gyergyói und Ina-Maria Meerpohl hatten den Fisch im Glas. "Der kann bis zu 18 Zentimetern groß werden", fanden die Schülerinnen über ihren großen Fang heraus. Die "Wasser-Gruppe" entdeckte zum Beispiel, dass wenig Nitrit und Nitrat im Lützbach ist. Deutlich erhöht war allerdings der Phosphatwert. Das lasse auf den Einsatz von Kunstdünger im Einzugsbereich des Lützbachs schließen.

Am längsten in der freien Natur trotz des Regens an diesem Tag war das Geländeteam. In Gummistiefeln folgten die Jugendlichen dem Bachlauf. Sie beurteilten Bewuchs und Struktur des Ufers oder die Gewässerstruktur. Christina Flink: "Sie ist im Verhältnis von 5:1 breit und flach. So gelangt mehr Sauerstoff in den Bach." Und deshalb können dort auch mehr Tiere leben als in einem schmalen und tiefen Gewässer.

Die Schüler dieser Gruppe bewiesen auch ein gutes Näschen: "Der Lützbach ist geruchlos, das Wasser ist klar, auf den Steinen besteht keine Algenbildung." Für die Strukturgüte gab es eine Zwei plus. Nicht so ideal wie in diesem naturbelassenen Teil sehe es auf der anderen Seite der Siegburger Straße aus, wo der Bach begradigt sei, so Hartwig.

Der Umweltpädagoge: "Den Lumbricus gibt es seit 1992. Diese Arbeit dient auch der Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses." Für Patrick Rüth steht fest: "Ich will Bio oder Chemie studieren und in die Forschung gehen. Diese Aktion hat mich in meiner Entscheidung bestätigt."

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