Türkisch-Islamischen Gemeinde Königswinter Vorurteile abbauen, Gemeinsames finden

KÖNIGSWINTER · Die Jugendvertretung der Türkisch-Islamischen Gemeinde Königswinter veranstaltet am morgigen Sonntag eine öffentliche "Benefiz-Aktion zugunsten Notleidender" in ihrer Gemeinde in Königswinter. Mit Merve Yilmaz (21), stellvertretende Vorsitzende der Jugendvertretung, sprach Alev Dogan.

Frau Yilmaz, wie lange gibt es Ihre Jugendvertretung in dieser Form schon?
Merve Yilmaz: In dieser Form gibt es uns nun seit einem Jahr. Davor hatte die Gemeinde hier in Königswinter aber schon Mädchen- und Jungenvertretungen, die dann zusammengeführt wurden.

Wie kam es dazu?
Yilmaz: Wir treffen uns alle zwei Monate mit dem Landesjugendverband von Ditib ("Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V." Anm. d. Red.), und die legten uns nahe, dass es für eine zukünftige Zusammenarbeit besser sei, eine offizielle Jugendvertretung zu gründen. Das haben wir dann getan und sind stolz, schon seit einem Jahr zu bestehen.

Wie sieht Ihre Jugendvertretung aus?
Yilmaz: Wir bestehen aus zehn aktiven Mitgliedern. Die Jüngste von uns ist 18 Jahre alt, der Älteste 26 Jahre.

Wofür stehen Sie als Jugendvertretung? Wie lauten Ihre Wünsche, Ihre Ziele?
Yilmaz: Wie gesagt, uns gibt es in dieser organisierten Form erst seit einem Jahr. Entsprechend sind wir noch nicht wirklich in eine bestimmte Richtung spezialisiert. Wir möchten uns langsam an unsere Möglichkeiten und Chancen herantasten. Zurzeit ist es unser Ziel, eine Plattform zu bilden, auf der sich Jugendliche aus der Umgebung austauschen können. Inzwischen sind nahezu alle Schulklassen in Deutschland "multikulti". Wir wollen ein Netz bilden, um zum Beispiel herauszufinden, wie der deutsche, türkische oder polnische Tischnachbar eigentlich außerhalb der Schule ist. Wie sieht seine Kultur jenseits der Klischees aus? Es geht uns darum, Vorurteile abzubauen und Gemeinsames zu finden. Unser Dachverband ist schon seit Jahren in einem regen Dialog mit der katholischen und der evangelischen Kirche. Wir möchten diese Integrationstätigkeit auf unserer Ebene fortführen.

Was erwartet die Besucher morgen auf der Benefiz-Veranstaltung?
Yilmaz: Es werden die drei Hilfsorganisationen Tuisa, Wefa und Islamic Relief vorgestellt. Zurzeit stehen Syrien, Afrika und die Philippinen im Fokus unserer Wohltätigkeitsprojekte. Daneben gibt es natürlich noch ein kulturelles Angebot aus Folklore-Tanz und türkischer Saz Musik. Wir erwarten circa 300 Besucher, unter anderem Vertreter der Stadt Königswinter, des Jugendheims Königswinter und verschiedene Kirchengemeinden aus der Umgebung. Es geht darum, uns, unsere Jugendvertretung und unsere Projekte vorzustellen und erste Kontakte zu knüpfen.

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