Baupläne für mehr Einwohner Vinxel auf Wachstumskurs

Vinxel · Am Kapellenweg soll gebaut werden. Der Hobshof steht vor dem Abriss. Bürgerverein und Bürgerinitiative laden für heute zu einer Informationsveranstaltung ein.

 Vom Acker zum Neubaugebiet: Das Panoramafoto zeigt die Holtorfer Straße und den Kapellenweg samt Hobshof. Auf dem Areal könnten zahlreiche Wohnungen entstehen.

Vom Acker zum Neubaugebiet: Das Panoramafoto zeigt die Holtorfer Straße und den Kapellenweg samt Hobshof. Auf dem Areal könnten zahlreiche Wohnungen entstehen.

Foto: Frank Homann

1697 Einwohner zählte Vinxel am 31. Dezember 2015. Wenn die Planungen des Erzbischöflichen Schulfonds Köln, dem große Flächen am Kapellenweg und an der Holtorfer Straße gehören, realisiert werden sollten, dürften rund zehn Prozent Neubürger hinzukommen. Wegen der Pläne hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die nicht grundsätzlich dagegen ist, aber den Verlust eines Treffpunkts befürchtet, weil der Hobshof, in dem sich zurzeit noch eine Gaststätte befindet, der Bebauung weichen soll.

Nach einem Gespräch zwischen Bürgerverein, Bürgerinitiative, Eigentümer und Stadt, die eingeladen hatte, lobten alle Seiten die angenehme Atmosphäre. Details spielten bei der Unterredung jedoch noch keine Rolle.

Der städtebauliche Entwurf des Eigentümers sieht auf den Flächen nordwestlich des Kapellenweges eine zweigeschossige Bebauung mit zwölf Doppelhäusern und sieben Einfamilienhäusern vor. Auf dem Gelände des Hobshofs und dem östlich des Hofes gelegenen, noch unbebauten Bereich zwischen Kapellenweg und Vinxeler Straße sollen zwölf Doppelhäuser, vier Reihenendhäuser und zwei Reihenhäuser entstehen. Unmittelbar westlich und östlich der Holtorfer Straße sind neun Mehrfamilienhäuser geplant.

„Wir sind froh, dass wir über den aktuellen Stand der Planung von offizieller Seite Auskunft bekommen haben“, sagte Hans-Josef Haas von der Bürgerinitiative. Diese Informationen würden nun an die Mitglieder der Initiative weitergegeben. Es sei bei dem fruchtbaren Gespräch darum gegangen, die Interessen der Bürger, der Stadt und des Eigentümers abzugleichen. Auch Mechthild Meiling, Vorsitzende des Bürgervereins, sprach von „einem guten Einvernehmen“. Es seien allerdings noch viele Fragen offengeblieben. Da sich der Bürgerverein neutraler verhalten wolle, werde sie ihre Mitglieder nun informieren, dass sie in der Initiative die Möglichkeit hätten, ihre Anregungen und Wünsche zu artikulieren.

„Wir haben als Stadtverwaltung einen neuen Weg beschritten. Das hat es noch nicht so oft gegeben“, wertete der Technische Dezernent Theo Krämer das „äußerst konstruktive“ Gespräch. Der Planungs- und Umweltausschuss hatte die Verwaltung in seiner letzten Sitzung Anfang April beauftragt, mit den Bürgern zu reden.

Nach den Sommerferien soll es eine Informationsveranstaltung für alle Bürger geben. Zu einer solchen Veranstaltung muss die Stadt im Rahmen des Bebauungsplanänderungsverfahrens ohnehin einladen. Dieses Verfahren wird der Planungs- und Umweltausschuss voraussichtlich bei seiner Sitzung am 8. Juni einleiten. Anschließend findet dann eine mehrstufige Beteiligung der Bürger und Behörden statt.

Inwieweit sich Bürger und Eigentümer aufeinander zu bewegen werden, wird sich zeigen. Bei der Bürgerinitiative gibt es den Wunsch, den Hobshof zu erhalten. „Für viele Bürger in Vinxel und auch in Stieldorf ist das die letzte Möglichkeit, sich noch zu treffen. Sonst gibt es bis auf das Maruzzella nichts mehr“, sagt Hans-Josef Haas. Der alte Bebauungsplan setzt für das Grundstück Holtorfer Straße 2 eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Stätte der Begegnung“ fest. Auch über die Größe der geplanten Häuser müsse noch gesprochen werden. Besonders die Bewohner des Kapellenweges würden die geplante Bebauung ablehnen. „Es gibt da auch partikulare Interessen“, macht Haas deutlich.

Auch der Bürgerverein wünscht sich den Erhalt einer Begegnungsstätte. Das müsse nicht unbedingt der Hobshof sein. „Es wäre aber schön, wenn von den alten Gebäuden etwas stehen bleibt. Bis auf die Kapelle ist vom alten Dorfkern ja sonst nichts mehr übrig“, sagt Mechthild Meiling. „Von der Optik her wäre das toll. Ich weiß natürlich nicht, ob das bautechnisch möglich ist.“ Wichtig sind ihr die bestmögliche Information der Bürger und die enge Abstimmung mit der Verwaltung. „Wir wollen nicht einseitig informieren“, so die Bürgervereinsvorsitzende.

Der Eigentümer hat in dem Gespräch bei der Stadt nach GA-Informationen allerdings bereits deutlich gemacht, dass er für den Erhalt des Hobshofes keine Chance sieht. Das Gebäude, das aufwendig saniert werden müsste, soll abgerissen werden. Gegenüber anderen kreativen Lösungen, die der Dorfgemeinschaft dienen könnten, soll er sich jedoch durchaus aufgeschlossen gezeigt haben.

Bürgerverein und Bürgerinitiative laden für heute Abend um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung in den Versammlungsraum an der Holtorfer Straße 1 ein.

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