Händler locken mit zahlreichen Aktionen Verkaufsoffener Sonntag in Oberpleis

OBERPLEIS · Der Musikschultag und jede Menge Programm zum "Grünen Sonntag" sorgten am Sonntag für volle Straßen in Oberpleis.

 Blühendes Oberpleis: Pflanzen und Blumen gehörten zum Angebot des "Grünen Sonntags".

Blühendes Oberpleis: Pflanzen und Blumen gehörten zum Angebot des "Grünen Sonntags".

Foto: Frank Homann

Eigentlich müsste man ihn umtaufen, den „Grünen Sonntag“ in Oberpleis. So farbenfroh und vielfältig, wie sich die Königswinterer Bergmetropole an diesem Wochenende präsentierte, wäre „Bunter Sonntag“ sicherlich treffender gewesen. Mit dazu beigetragen, dass in Oberpleis im wahrsten Sinne des Wortes die Musik spielte, hatte die städtische Musikschule.

Aus der Tatsache, dass der alljährliche Musikschultag und die Veranstaltung des Werbekreises Oberpleis erstmals auf den gleichen Tag fielen, hatte man kurzerhand das Beste gemacht: Statt in der Aula des Schulzentrums erfreuten die Musikschüler nun im Herzen von Oberpleis „open air“ die Besucher mit Live-Musik vom Feinsten.

Beifall mit Sonnenschein

Eine bessere Entscheidung hätte man kaum treffen können: Die Band Markenwa(h)re, das Holzbläserensemble, die Orchester AG des Gymnasiums am Oelberg, die Musikschulband, ein Percussion-Ensemble und das Trompeten-Quartett sorgten dafür, dass am Nachmittag nonstop Musik in der Luft lag. Zahlreiche Zuhörer genossen das Freiluftkonzert bei strahlendem Sonnenschein und belohnten die jungen Musiker mit reichlich Beifall.

Dass einem in Königswinter um den musikalischen Nachwuchs nicht bange sein muss, hatten die allerjüngsten Musikschüler bereits am Vormittag, noch vor Eröffnung des „Grünen Sonntags“, unter Beweis gestellt: Rund 100 Jungen und Mädchen der Musikalischen Früherziehung, der Grundausbildung und der beiden JeKits-Klassen der Grundschule Oberdollendorf drängten sich auf der Bühne in der Aula des Schulzentrums.

Kunden kamen zahlreich

Zum Thema „Im Museum“ hatten Beate Böhm, Beate Goethe, Gisela Kukula, Barbara Rother-Schmidt, Dagmar Wagner und Gisela Wuttke mit den Kindern Lieder, Tänze und sogar eine Body-Percussion-Performance einstudiert, die so kunterbunt waren wie die Bilder einer Kunstausstellung. Vom Museum aus ging es imaginär gleich weiter in den Konzertsaal und aufs Tanzparkett: Neun Instrumentalschüler und die Jazz-Dance AG des Gymnasiums am Oelberg begeisterten mit ihren Darbietungen. Musikschulleiter Walter Burger hat allen Grund, stolz auf seine Schüler zu sein.

Strahlende Gesichter gab es an diesem Tag auch bei den Mitgliedern des Werbekreises: Die Oberpleiser Geschäftsleute hatten sich so einiges einfallen lassen, um den Einkaufsbummel zu einem Erlebnis für Groß und Klein werden zu lassen, und die Kunden kamen gerne und zahlreich. „Das Schöne hier ist, dass man nirgendwo anders hinfahren muss. Man kann tatsächlich seinen gesamten Bedarf vor Ort decken“, warb auch Bürgermeister Peter Wirtz für die Vorzüge der Bergmetropole. Und er gab noch ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal bekannt: „Seit heute gibt es im Alten Zoll auch Bönnsch – als einzige Stelle außerhalb Bonns.“

Werbekreis-Vorsitzender Wilfried Thomas freute sich ebenfalls über den Trubel, der in Oberpleis herrschte: „Das, was es hier gibt, kann man nicht im Internet bestellen. Das ist das Leben.“ Er nutzte die Gelegenheit, den Mitarbeitern in den Geschäften, den vielen Gruppen, Vereinen und Einrichtungen und den zahlreichen Helfern Danke zu sagen: „Es ist einfach klasse, wie sie sich hier einbringen. Das Gemeinschaftsgefühl, das sich in Oberpleis entwickelt hat, ist beeindruckend.“ Dazu zähle auch das gute Miteinander mit der Stadt und der Polizei: „Die Unterstützung, die wir erfahren, ist nicht selbstverständlich. Und es ist ebenso wenig selbstverständlich, dass eine Veranstaltung so wohlwollend von allen getragen wird.“

Kinder auf der Ladefläche

Zu denen, die seit vielen Jahren stets dabei sind und mit ihren Oldtimer-Traktoren zu den Hauptattraktionen zählen, gehören die Schlepperfreunde Pleistal. Viele Kinder standen geduldig Schlange, um einmal auf der Ladefläche von Josef Krämers hellgrauem „Eicher“, Baujahr 1957, mit ordentlich Geknatter durch den Ort chauffiert zu werden. „Der hat 22 PS, aber nur einen Zylinder“, berichtete Krämer über sein Schätzchen, das er vor sechs Jahren erstanden hat. „Damals war er 16 Jahre nicht in Betrieb gewesen und ist trotzdem sofort angesprungen.“

Stolz demonstrierte Krämer, dass sich die Frontladefläche des Treckers sogar kippen lässt – sehr zur Freude der darin befindlichen kleinen Fahrgäste. „Ich habe selbst drei Enkelkinder“, erzählte Krämer, „die packe ich auch gerne vorne drauf, da habe ich sie immer im Blick. Und dann machen wir einen Ausflug ins Grüne.“ Mit drei eigenen Treckern ist er im Verein der Schlepperfreunde allerdings beinahe ein Minimalist: „Der Peter Krey da hinten, der hat 22.“

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