Frauen Union im Rhein-Sieg-Kreis Traumergebnis für Hildegard Schneider

NIEDERDOLLENDORF · Traumergebnis für Hildegard Schneider. Mit 58 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen wählten die CDU-Damen die promovierte Medizinerin zur neuen Kreisvorsitzenden der Frauen Union (FU). Damit folgten sie auf der Kreisdelegiertenkonferenz in Königswinter-Niederdollendorf dem einstimmigen Votum des FU-Kreisvorstandes.

 Die neue Spitze der Frauen Union des Kreises mit der bisherigen Vorsitzenden Charlotte Schölgens (2.v.r.): Dagmar Ludzay (v.l.), Hildegard Schneider und Sabrina Gutsche.

Die neue Spitze der Frauen Union des Kreises mit der bisherigen Vorsitzenden Charlotte Schölgens (2.v.r.): Dagmar Ludzay (v.l.), Hildegard Schneider und Sabrina Gutsche.

Foto: Roswitha Oschmann

"Ich will mein Bestes geben", versprach die 56-Jährige, die die Nachfolge von Charlotte Schölgens aus Alfter antritt. Als Vize der gastgebenden Frauen Union war es ein Heimspiel für Schneider. Mit dieser Entscheidung wechselt der Vorsitz nach zwölf Jahren vom linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis wieder ins Rechtsrheinische. Als Stellvertreterinnen Schneiders wurden Sabrina Gutsche (41) aus Meckenheim und Dagmar Ludzay (48) aus Bad Honnef mit ähnlichen "Beliebtheitswerten" gekürt. Beide sind Chefinnen ihrer jeweiligen Frauen Union.

Erste Gratulantin war Charlotte Schölgens. "Wir waren und sind eine tolle Truppe", rief sie den Delegierten zu. Eine Ära ging mit dieser Wahl in einem Blumenmeer zu Ende: Neben Schölgens kandidierten drei weitere Vorstandsmitglieder nicht mehr, darunter ihre Stellvertreterin Brigitte Donie nach insgesamt 16 Jahren Vorstandsarbeit.

Die scheidende Vorsitzende zog Bilanz: "Kaum ein Kreisverband kann so viel Frauen-Power vorweisen wie wir. Darauf sind wir stolz." Mit der Bundestagsabgeordneten Lisa Winkelmeier-Becker und der Landtagsabgeordneten Andrea Milz konnte sie auch zwei Mandatsträger begrüßen. Unerfreulich dagegen: der Rückgang von mehr als 2000 FU-Mitgliedern bei ihrem Amtsantritt auf heute 1850. Und: In Alfter, Swisttal, Rheinbach, Eitorf und Much gibt es keine aktive Frauen Union mehr.

Ihr Motto "Einmischen und Vernetzen" habe bis heute Gültigkeit, so Charlotte Schölgens. Sie forderte die Stadt- und Gemeindeverbände der CDU auf, 2014 verstärkt Frauen für Rats- und Kreistagsmandate aufzustellen. Schölgens, die Bezirksvorsitzende der FU Mittelrhein ist und gern bleiben möchte, betonte: "Durch gemeinsames Engagement haben wir für die sogenannte Mütterrente gekämpft. Wir werden hier nicht locker lassen." Hildegard Schneider dankte ihrer Vorgängerin für ihre Ausdauer und ihre "unermüdliche Tätigkeit für die Frauen Union.

Es ist eine große Ehre für mich, Ihre Nachfolge anzutreten. Hoffentlich sind mir Ihre Fußstapfen nicht zu groß", sagte die 56-Jährige, die den Medizinischen Dienst beim Kreisgesundheitsamt in Siegburg leitet. "Wir hatten noch nie zuvor so viele gut ausgebildete Frauen", so Schneider. Daher will sie sich auch stark machen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für Bedingungen, die Müttern die Übernahme von Verantwortung im Beruf erleichtern, weil sie ihre Kinder gut betreut wissen.

Zur Mütterrente meinte sie: "Ein Rentenpunkt ist ein guter Anfang. Aber das reicht noch nicht. Muttersein war doch ein Vollzeitjob." Auch die Vernetzung der Frauen wolle sie im Sinne ihrer Vorgängerin Schölgens weiterführen: "So werden wir stark."

Die Beisitzerinnen

In den Vorstand der Frauen Union wurden zwölf Beisitzerinnen gewählt. Das beste Ergebnis erzielten dabei Heidi Rahmel (Troisdorf) und Eva Vendel (Hennef) mit je 46 Stimmen. Es folgten Irene Hargarten (Windeck), Petra Heller (Bornheim), Hanni Klein (Sankt Augustin), Maria Burgemeister (Siegburg), Rita Schreiber (Bornheim), Katja Kröger (Meckenheim), Monika Grünewald (Hennef), Elisabeth Schlüter (Swisttal), Ute Westerhoff (Königswinter), Jenny Hoffmann (Troisdorf). Bei der konstituierenden Sitzung werden in Zukunft die Aufgabenbereiche festgelegt.

Kurz gefragt

Hildegard Schneider stammt aus Warstein, ist verheiratet mit einem Juristen, Ministerialrat im Bundesministerium des Innern, und hat eine 18-jährige Tochter.

Wann war Ihnen klar, dass Sie antreten?
Hildegard Schneider: Vor drei Monaten fragte mich Charlotte Schölgens, ob ich Interesse an ihrer Nachfolge hätte. Ich habe mir gut überlegt, ob ich mir das zutraue, ob ich das Amt übernehmen möchte und habe das mit der Familie besprochen. Vier Wochen habe ich bis zur Entscheidung gebraucht.

Warum CDU, warum Frauen Union?
Schneider: Mir sind die christlichen Werte wichtig. Die Ziele der CDU haben mich überzeugt. Die Frauen Union setzt sich speziell für das Erreichen der Ziele in der Frauenpolitik ein. Zwei Jahre nach meinem Parteieintritt 1995 wurde ich aktiv in der Frauen-Union.

Welche Ziele verfolgen Sie?
Schneider: Mir ist wichtig, dass die Frauen bessere Möglichkeiten bekommen, Verantwortung und Führungspositionen in ihrem Beruf zu übernehmen. Und das, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil sie ihre Kinder in guter Obhut wissen.

War das für Sie selbst ein Problem?
Schneider: Ja, ich war im Versorgungsamt Köln als Ärztin beschäftigt. Nach der Geburt meiner Tochter blieb ich viele Jahre zu Hause, habe in dieser Zeit medizinische Gutachten geschrieben. Als ich wieder in meinen Beruf eintreten wollte, musste ich mich wieder hinten anstellen.

Was hat Sie und Ihre Familie nach Königswinter-Ittenbach geführt?
Schneider: Mit meinem Mann bin ich fast jedes Wochenende im Siebengebirge gewandert. Ittenbach hat uns gut gefallen, die Landschaft, der Ort, so dass wir dort unser Domizil einrichteten. Wir fühlen uns da sehr wohl.

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