Neue Verkehrsregelung ab spätestens Herbst Stadt sperrt Bahnübergang in der Altstadt

Königswinter · Mit neuen Verkehrsregelungen versucht die Stadt Königswinter, Ordnung in das Parkchaos in der Altstadt zu bringen: Spätestens im Herbst soll der Bahnübergang an der Drachenfelsstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt, die umliegenden Straßen zu Einbahnstraßen werden.

Zuletzt am Pfingstwochenende herrschte auf den Parkplätzen in der Königswinterer Altstadt Chaos. Auf dem Rheingoldgelände war keine Lücke mehr frei. Dicht an dicht standen dort allerdings nicht wie eigentlich vorgesehen die Touristenbusse, sondern mangels Platz an anderer Stelle Autos. „Zumeist kreuz und quer, sodass auch die Ein- und Ausfahrten zeitweise blockiert waren“, berichtete Joachim Fuchs vom Geschäftsbereich Straßen am Dienstagabend im Königswinterer Bauausschuss.

Die Stadt sah Handlungsbedarf und will jetzt mit einem Doppelschlag verkehrstechnisch für mehr Ordnung sorgen. Auf den Parkplätzen Bobby, Rheingold und Palastweiher sollen mittels Leitplanken und Markierungen künftig Stellplätze sowie Ein- und Ausfahrten ausgewiesen werden. Noch größere Auswirkungen dürfte jedoch die geplante Änderung der Verkehrsführung in diesem Areal haben: Der Bahnübergang an der Drachenfelsstraße wird für Kraftfahrzeuge gesperrt und die Straßen Am Palastweiher, Drachenfelsstraße und Teile der Winzerstraße sind künftig nur noch in eine Richtung zu befahren.

Der Bürgerantrag eines Anwohners an der Winzerstraße hatte die Änderung mit ins Rollen gebracht. „Da keinerlei Markierungen vorhanden sind, parkt jeder da, wo er will“, hatte der Petent beklagt. „Oft werden von zwei Fahrzeugen drei bis vier Plätze belegt.“ Eine Beobachtung, die Fuchs am Dienstagabend im Ausschuss noch einmal bekräftigte. Häufig komme es besonders an Tagen mit einem hohen Besucheraufkommen zu Konfliktsituationen, die das Eingreifen des Ordnungsdienstes oder der Rufbereitschaft des Ordnungsamtes erforderten.

Ausschussmitglieder begrüßt Lösung

Unisono begrüßten die Ausschussmitglieder die Pläne der Verwaltung. „Eine gute Lösung“, urteilte Thomas Mauel (Königswinterer Wählerinitiative). Franz Gasper (CDU) sprach gar von einem „absolut optimalem Konzept“, auch wenn die Anwohner durch die neue Einbahnstraßenregelung Umwege in Kauf nehmen müssten. Das sahen prinzipiell auch Gunnar Behrendt und Jürgen Kusserow (beide SPD) so. „Wir haben uns jedoch über die Erweiterung um die Einbahnstraßenregelung gewundert“, so Behrendt, „und sehen dafür eigentlich keine Notwendigkeit.“

Das sah Fuchs anders. „Für uns macht diese Regelung den größten Sinn, weil wir dadurch einige Problemstellen entschärfen.“ Insbesondere bei den Ein- und Ausfahrten an den Parkplätzen komme es nicht mehr zu „problematischen Begegnungssituationen“, sagte Fuchs. Außerdem würden an besucherstarken Tagen problematische Situationen auf und am Bahnübergang entzerrt. Fuchs: „Wir haben uns die Effekte genau überlegt.“

Autofahrer, die künftig von der Drachenfelsstraße aus die Schienen in Richtung Winzerstraße queren möchten, müssen dann auf den Bahnübergang an der Bahnhofstraße ausweichen. Umwege müssen auch diejenigen in Kauf nehmen, die beispielsweise von der L 331 die Talstation der Drachenfelsbahn ansteuern möchten. Die einzige Zufahrtmöglichkeit führt für sie dann über die Straße Am Palastweiher und die Drachenfelsstraße. Zurück zur L 331 geht es dann über die Winzerstraße.

Mögliche Gefahrenstelle

Das jedoch könnte sich als mögliche Gefahrenstelle entpuppen, gab Kusserow zu bedenken: „Eine lange, gerade Einbahnstraße könnte die Autofahrer dazu verleiten, das Gaspedal durchzudrücken. Unser Wunsch wäre, dass die Verwaltung da ein besonderes Auge draufhält.“

Rund 15 000 Euro hat die Verwaltung für die Markierungs- und Beschilderungsarbeiten angesetzt, die vom Sammelkonto der Zahlungen im Rahmen der Stellplatzablöse-Satzung beglichen werden. Die Feinplanung wird in den kommenden Tagen in Angriff genommen, sagte Albert Koch, Geschäftsbereichsleiter Tief- und Gartenbau, am Mittwoch. „Bis Herbst wollen wir die neue Regelung umsetzen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort