Sperrung auf dem Drachenfels Staatssekretär Becker will eine schnelle Lösung

Königswinter · Staatssekretär Horst Becker besichtigte den gesperrten Eselsweg auf dem Drachenfels in Königswinter. Erforderliche Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen sollen möglichst in 2017 erledigt werden.

Bürgermeister Peter Wirtz, WWG-Geschäftsführer Hubert Kofferath und Staatssekretär Horst Becker am gesperrten Eselsweg.

Bürgermeister Peter Wirtz, WWG-Geschäftsführer Hubert Kofferath und Staatssekretär Horst Becker am gesperrten Eselsweg.

Foto: Frank Homann

Eigentlich war Staatssekretär Horst Becker gekommen, um sich persönlich ein Bild von dem zu machen, was auf dem Drachenfels aus Regionale-Mitteln entstanden ist. Aber sein erster Weg auf dem Plateau führte natürlich zum gesperrten oberen Eselsweg.

„Ich habe zumindest die Kurzfassung des geologischen Gutachtens seit Dienstagmorgen. Das werde ich mir anschauen und dann müssen wir einen Blick auf den Zeitplan werfen“, so der grüne Landtagsabgeordnete. Das wünscht auch der Königswinterer Bürgermeister Peter Wirtz. „Ich hoffe doch sehr, dass der Weg zu Beginn der Tourismussaison 2018 wieder offen ist.“ Die übrigen Zugänge zum Plateau bleiben von der Maßnahme unberührt.

Wie berichtet, hat ein geologisches Gutachten ergeben, dass ein Fels direkt zu Beginn des Eselswegs rissig ist und akute Steinschlaggefahr besteht. Die Bezirksregierung hatte daraufhin den beliebten Wanderweg zwischen Schloss Drachenburg und dem Plateau sperren lassen. Auch die Stadt Königswinter war erst am Tag der Sperrung informiert worden.

Dass in diesem Fall die Bezirksregierung zuständig ist, hat mit den komplizierten Eigentumsverhältnissen auf dem Berg zu tun. Die Kuppe mit der Ruine gehört dem Land, das Plateau der Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) mbH und damit der Stadt Königswinter und das Gelände unterhalb des Plateaus – inklusive des Eselsweges – dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge.

Bereits 2011 war dieser im selben Treppenabschnitt gesperrt worden, nachdem sich im unteren Bereich des Waldweges ein Brocken gelöst und auf die Wanderstrecke gefallen war. Die Felssicherung dauerte damals rund drei Jahre und kostete 660 000 Euro; Mitte April 2014 wurde er wiedereröffnet.

Mit Felssicherung im Siebengebirge ist Becker nicht das erste Mal konfrontiert – das Umweltministerium hatte sich nach der Sperrung der Weinberge am Siegfriedfelsen wegen Steinschlaggefahr als Vermittler eingeschaltet. „Als jetzt die Nachricht kam, hat mich unsere Pressestelle gefragt: 'Ist das wieder derselbe Felsen?' Und ich habe gesagt: 'Selber Felsen, anderer Weg'“, berichtete Becker mit einem Schmunzeln. Ernst ist ihm hingegen, dass man nun mit der Bezirksregierung in engem Kontakt bleiben und einen möglichst konkreten Zeitplan für eine möglichst schnelle Lösung erarbeiten müsse.

Dazu gehören auch die Sanierungen an den Ankern im Berg. Diese 38 bis zu 40 Meter langen Metallstäbe halten die Kuppe des Berges förmlich zusammen – seit rund 50 Jahren. Sie werden regelmäßig überprüft. Bei der letzten Kontrolle fielen zwei auf, die sich nicht mehr in perfektem Zustand befinden. Das, so die Bezirksregierung, stelle zwar derzeit keine konkrete Gefahr dar, müsse aber behoben werden. Nach ihren Plänen sollen die Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen möglichst beide in 2017 gemacht werden.

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