Königswinter Sonnenschein lockt Besucher auf den Drachenfels

Siebengebirge · Der strahlende Sonnenschein am Sonntag hat dem Drachenfels den bisher größten Besucheransturm seit Eröffnung des neuen Restaurants vor gut vier Monaten beschert. Gäste im Glaskubus, dem Eingangssaal des ehemaligen Hotels und auf der Terrasse, wo man erstmals in diesem Jahr sitzen konnte, genossen das schöne Wetter.

1473 Tickets der Drachenfelsbahn wurden verkauft, 973 Wanderer machten sich zu Fuß auf den Weg nach oben, davon allein 70 Prozent zwischen 13 und 16 Uhr. Bergab wurden an den Zählstellen 1800 Wanderer registriert, viele benutzten die Zahnradbahn nur bei der Bergfahrt. Mit einer Selbstbedienungsstation für Getränke versuchte die Gastronomie den großen Andrang zu bewältigen.

Am Montag und gestern waren Besucher des Plateaus hingegen weitgehend unter sich. Bei den Spitzen an den Wochenenden wird, wenn die Außenanlagen bis Ende Mai erst einmal fertiggestellt sind, noch etwas Luft nach oben sein. Hingegen werden die Besucherzahlen an den Wochentagen auch dann nicht exorbitant ansteigen. "Wir können nicht von den Sonntagen alleine leben", sagt Gastronom Hermann Nolden.

Also müssen Events und Seminare her. Das Projekt Seminarbetrieb ist bisher noch nicht angestoßen, bei den Veranstaltungen sieht es hingegen erheblich besser aus. "Da sind wir bis Ende September fast ausgebucht", berichtet Nolden. Hochzeiten und Geburtstage an Samstagen, Firmenfeiern an den Wochentagen. Heute Abend ist die Telekom mit 200 Personen auf dem Berg zu Gast.

Nach viermonatigen "Betriebsferien" in der Villa Leonhart öffnet am 29. April auch Noldens zweites gastronomisches Aushängeschild in Königswinter wieder. Neuer Betriebsleiter, die offizielle Bezeichnung lautet Outlet Manager, ist Sternekoch Philipp Bahle, der seit Eröffnung der Villa vor viereinhalb Jahren dort in der Küche arbeitete.

Zuletzt stand er, wie am Sonntag, allerdings auf dem Drachenfels an der Fritteuse. "Er übernimmt die Küchen- und Gesamtleitung. Ziel ist, dass er die Villa im Herbst pachtet", so Nolden. Es soll dort zwar weiterhin Sterneküche geben, aber zu anderen Preisen als bisher, nachdem sich das Angebot als echte finanzielle Gratwanderung erwiesen hat.

Für Nolden war es eine Art gastronomische Selbstverwirklichung. "Das Projekt Sterneküche wird jetzt nicht mehr forciert. Die Portionen werden größer und die Preise kleiner", sagt Nolden. Bei bestimmten Veranstaltungen soll Bahle weiterhin auch auf dem Drachenfels kochen.

Voll war am Sonntag erstmals in diesem Jahr auch der Biergarten auf der Insel Grafenwerth. Auch im Inselcafé, zu dem der Biergarten gehört, gibt es seit der Wiedereröffnung Mitte März einen neuen Betriebsleiter: Henna Braun soll ein neues Konzept umsetzen, das Nolden nach seinen Angaben mit der Stadt Bad Honnef abgestimmt hat.

"Ich bin zuversichtlich, dass mit der Stadt eine Lösung gefunden wird", so Nolden. Die Verwaltung hatte den Vertrag mit dem langjährigen Pächter im Dezember gekündigt und eine Ausschreibung zum 1. Januar 2014 angekündigt. Nolden schaltete daraufhin seinen Anwalt ein und berief sich auf Zusagen seitens der Stadt. Nun wird über das Thema am 16. April im Vergabeausschuss der Stadt Bad Honnef nichtöffentlich diskutiert.

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