Aufführung an der Gesamtschule Oberpleis Sechstklässler zeigten Mozarts "Zauberflöte"

OBERPLEIS · Große Oper in der Schulaula von Oberpleis: Eindrucksvoll zeigten die Sechstklässler aus der Gesamtschule mit der Inszenierung der "Zauberflöte“, dass sie sich in die Handlung und Musik aus dem Jahr 1791 hineinversetzen können.

 Zauberflöte Gesamtschule Oberpleis.

Zauberflöte Gesamtschule Oberpleis.

Foto: Frank Homann

Zwei Aufführungen standen auf dem Spielplan. Und Gesamtschulleiter Godehard Mai bekannte - nach Anfangsbedenken zu der Planung von Musiklehrerin Karin Thiesen – am Schluss: „Das war sensationell!“ Er regte an, diese Oper noch einmal in den „Spielplan“ aufzunehmen.

Vorausgegangen waren ein Blick hinter die Kulissen der Bonner Oper und viele intensive Proben mit Regisseurin Karin Thiesen. Die Kinder hatten ihre Rollen perfekt einstudiert und wuchsen förmlich über sich hinaus, als sie das bekannte Geschehen dieser weltweit am häufigsten inszenierten Oper um die Königin der Nacht, um Pamina, Papagena und Papageno, um Sarastro & Co. auf die Bühne brachten. Kaum zu glauben, dass da Schüler zwischen elf und 13 Jahren beseelt mit Arien wie „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ brillierten.

Natürlich hatte Karin Thiesen die Handlung abgespeckt und um einige musikalische Spitzen erleichtert, die dann von Pianist Victor Moser, der zusammen mit Cellist Bernhard Zapp und Flötistin Liene Krole im „Orchestergraben“ saß, umgeschrieben worden waren.

Thiesen: „Bei diesem sehr musikalischen Jahrgang mit unglaublich vielen talentierten Schülern konnte man sich das trauen.“ Um die Rolle des Paganino entstand ein regelrechter Konkurrenzkampf. Indes wollte keiner der Schüler den Sarastro spielen – und so wurde der Profisänger Engelbert Decker für diese Rolle an die „Oper Oberpleis“ engagiert.

Die Rollen des Taomino und des Papageno übernahmen in beiden Aufführungen Moritz Voosen und Jonas Hovenbitzer. Moritz Voosen mit seiner tollen Stimme trat bereits im Kindergarten in Rauschendorf im Musical auf. „Frau Griese hat mich dort zum Singen gebracht“, sagte der Taomino. „Letzte Woche habe ich jeden Tag geübt, auch die Mimik einstudiert.“ Später will er mit Freund Ben eine Band gründen. Jonas Hovenbitzer (12): „Ich hatte sehr viel Text zu lernen. Aber ich singe sehr gern.“ Er möchte an die Oper.

Und die Königin der Nacht? Viviana Rudolph beeindruckte in ihrer Rolle als Mutter Paminas, die vom Fürsten Sarastro entführt worden war. „Ich habe den Gang geübt“, erzählte die Elfjährige. Und: „Es war sehr schwierig, die hohen Töne zu singen.“ Später möchte sie Filmschauspielerin werden. Mira Boom und Anjuly Pennartz teilten sich die Rolle der Pamina in der zweiten Aufführung. Karin Thiesen: „Sie waren beide so gut.“ Bei der Aufführung fiel das gar nicht weiter auf, zumal beide das gleiche Kleid trugen.

Apropos Kleid: Tanzlehrerin Beate Booch-Felder lieh den Schülern nicht nur Kostüme aus dem Fundus, sondern nähte noch eigens neue für diese Aufführung. Kunstlehrerin Susanne Wingen fertigte mit ihren Schülern das Bühnenbild und erstellte Requisiten. Die Lehrerinnen Barbara Büsch und Ellen Bollig ließen im Kunstunterricht Bilder zum Thema malen. Und welches Glück: Die Mutter des Papageno, Carla Hovenbitzer, ist Maskenbildnerin an der Bonner Oper.

Sie half beim Erstellen von Requisiten wie der Riesenschlange, die gleich zu Beginn den Königssohn Tamino verfolgt. Und sie schminkte professionell die Stars der Bühne. Einfach zauberhaft.

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