Literaturtage im Siebengebirge Literaturschaffende aus ganz NRW zu Gast im Siebengebirge

BAD HONNEF · Der Landesverband NRW im Verband der deutschen Schriftstellerinnen und Schriftsteller richtet seine Mitgliederversammlung in Bad Honnef aus. Begleitet werden die Literaturtage von einem umfangreichen, kostenlosen Rahmenprogramm in Königswinter und Bad Honnef.

Von Simrock bis zum „Freudeblömsche“, von der Rheinromantik bis zur Heimatdichtung: „Literatur“, sagt Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff, „hat von jeher ihren festen Platz in unserer Kulturregion Siebengebirge.“ Die Rheinlandschaft sei eben besonders inspirierend für Literaten gleich welchen Jahrhunderts und welchen Genres, so der Bürgermeister. Gleichermaßen zum Lesen wie zum Schreiben regen die Literaturtage an, die von Donnerstag, bis Samstag, 12. bis 14. April, erstmals im Siebengebirge stattfinden. Ausgerichtet vom Landesverband NRW im Verband der deutschen Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS), liegt ein Fokus auf der Jugend mit eigenen Schreib-Workshops und Lesungen in Schulen. Dazu gibt es weitere interessante Literaturabende für alle Freunde des geschriebenen Wortes. Der Eintritt ist jeweils frei. Das Siebengebirge ist damit zugleich für vier Tage das Epizentrum der Literaturschaffenden in NRW.

Epizentrum der Literaturschaffenden

„Wir sind sehr froh, dass es zu dieser Kooperation gekommen ist“, so Volker W. Degener, Vorsitzender VS-NRW, bei der Programmvorstellung im Rathaus an die Adresse von Neuhoff, Wirtschaftsförderin Johanna Högner, Schulamtsleiter Norbert Grünenwald sowie Cornelia Nasner und Rainer Quink vom Verein Literatur im Siebengebirge, der sich ebenfalls in die Planung eingebracht hat.

Und damit womöglich eine nachhaltige Inspiration liefert für die mindestens 70 Literaturschaffenden aus dem gesamten Bundesland, die am Donnerstag anreisen und am Samstag bei ihrer Mitgliederversammlung ihren neuen Vorstand wählen. Immerhin haben sich die Autoren teils schon im Vorfeld schriftstellerisch mit der Landschaft auseinander gesetzt, angelehnt an Werke des Fotografen August Sander, dem im Siebengebirgsmuseum in Königswinter eine Sonderschau gewidmet ist.

„LitKids“ an den Schulen

Doch zunächst dreht sich alles um die „LitKids“. Dabei verfassen Viertklässler mit Schriftstellern Texte und stellen sie danach im Pfarrsaal von Sankt Johann Baptist vor. „Schreiben, das tun viele Schüler gerne. Die Texte auch vortragen, das fällt ihnen oft schwerer“, erläuterte Degener die Form der Veranstaltung, die professionelle Begleitung auch bei der „LitKids“-Lesung vorsieht. „Wir möchten immer möglichst viele Kinder einbinden, und da ist noch Luft nach oben“, so Degener. Zwei Grundschul-Gruppen seien beteiligt, eine dritte könne sich für den Nachmittags-Workshop am 12. April plus Lesung ab 17 Uhr noch anmelden, so auch VS-Geschäftsführer Dietmar Damwerth.

Am Freitag, 13. April, schwärmen Schriftsteller dann in noch mehr Schulen aus. 37 Schullesungen sind festgezurrt, beteiligt sind neben den Bad Honnefer Grundschulen Real- und Gesamtschule Sankt Josef, Siebengebirgsgymnasium, Konrad-Adenauer-Schule sowie Gymnasium Schloss Hagerhof. Was wäre ein literarisches Fest im Siebengebirge ohne Romantik? Kaum vorstellbar, und den perfekten Rahmen bietet eben das Siebengebirgsmuseum. Die Lesung mit dem Titel „Romantik – wieder modern?“ verspreche neue Bezüge und Stoff für einen lebendigen Diskurs über die Texte zeitgenössischer Literaten, die sich dazu von Sanders Fotografien inspirieren ließen, so VS-Vorstandsmitglied Jürgen August Alt. Los geht es am Donnerstag um 19 Uhr.

Drachenrausch in Bad Honnef

Wer bei dem Begriff „Drache“ nur an das Siebengebirgsexemplar denkt, wird am Freitag, 13. April, ab 19 Uhr belehrt. Hinter dem „Drachenrausch“ in der Buchhandlung Werber, Hauptstraße 40, Bad Honnef, verbirgt sich ein Ausflug in die chinesische Literatur. Mit Weiping Huang, Marc Hermann und Wulf Noll konnten ausgewiesene Experten gewonnen werden. Zur selben Zeit blicken die Besucher der Confiserie Coppeneur, Dachsberg 1, Rottbitze, in die Niederlande. Felicita Vos, Alfons Huckebrink und Jay Toes sind zu Gast; der singende Poet Tsead Bruinja steuert Musik und Gesang bei. Musik von der Big Band der Musikschule gibt es am abschließenden Krimiabend am Samstag, 14. April, 19 Uhr, im Kursaal-Foyer. „Schluss mit Romantik“: Mit Edgar Franzen, Christiane Höhmann und Mechthild Borrmann geht es um die Welt der 68er, schwarzen Humor und einen berührenden Brief einer Mutter an ihren Sohn, dessen dunkle Vergangenheit im Zentrum steht.

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