Badezeit verlängert Schließung des Hallenbads Königswinter verschoben

Königswinter · Eigentlich sollte das Königswinterer Hallenbad in der kommenden Woche nach 39 Jahren schließen. Nun wird die Badezeit doch noch einmal verlängert, weil die Kosten bei Abriss und Neubau zum Teil stark vom Plan abweichen.

Überraschende Wendung beim Königswinterer Hallenbad. Am kommenden Dienstag sollte dort eigentlich eine Ära zu Ende gehen. Das Bad sollte an diesem Tag zum letzten Mal geöffnet sein. Jetzt wird die Badezeit noch einmal bis zum 27. Oktober verlängert. Grund: Das Submissionsergebnis der Ausschreibung für den Neubau weicht zum Teil stark von dem Kostenentwurf des Projektsteuerers ab.

Viele Stammgäste dürften sich den 27. August rot im Kalender angestrichen haben. Nach 39 Jahren wollten sie Abschied nehmen von dem sanierungsbedürftigen Bad, das abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Doch am Donnerstagmorgen klingelte bei den Geschäftsführern von der Hallenfreizeitbad GmbH das Telefon. Am Apparat war Hans-Peter Giesen, der als Geschäftsbereichsleiter für Schule, Sport und Jugend das Projekt auf Seiten der Stadt Königswinter betreut. Seine Bitte: Ob der Betreiber den Badebetrieb mindestens um weitere vier Wochen aufrechterhalten könnte, weil sich der Beginn der Bauarbeiten verzögere.

Sitzung am 23. September

Warum das so ist, erklärte der Technische Beigeordnete Theo Krämer dem General-Anzeiger auf Nachfrage. „Bei einigen Gewerken liegen wir über den Erwartungen. Bei einigen Gewerken liegen wir aber auch im Plan oder darunter. Darüber wollen wir in der nächsten Sitzung des Haupt-, Personal- und Finanzausschusses mit der Politik sprechen“, sagte er. Die Sitzung findet am 23. September statt.

Frühestens am 24. September könne deshalb der Auftrag an das Abrissunternehmen erteilt werden. Hier kommt jetzt der Betreiber ins Spiel. Der Schwimmtreff bat die Stadt, das Bad dann nicht nur für vier Wochen, sondern wegen der geplanten Schwimmkurse mindestens bis zum 27. Oktober, dem Ende der Herbstferien in NRW, geöffnet zu lassen. Diesen Termin gab der Schwimmtreff am Donnerstag auch auf seiner Homepage bekannt. Aus organisatorischen Gründen müsse das Bad allerdings vom 27. August bis zum 1. September geschlossen bleiben.

Logistisches Meisterstück für Betreiber

„Wir stehen da vor einem logistischen Meisterstück“, sagte Geschäftsführerin Elke Stoll dem GA auf Nachfrage. Vor zwei Tagen erst hatte das WDR-Fernsehen seine Abschiedsreportage aus dem Hallenbad gedreht. Unmittelbar nach der Anfrage der Stadt hatte der Schwimmtreff Kontakt zu seinen Mitarbeitern aufgenommen, denen Ende August gekündigt worden war. „Ein paar haben sich natürlich schon anderweitig orientiert. Ein paar bleiben uns aber erhalten“, so Stoll. Für vier Wochen hätte der riesige Aufwand, der nun zu betreiben sei, kaum Sinn gemacht.

Da nun aber die Herbstferien inbegriffen seien, könne man dann wenigstens noch einmal die überaus beliebten Intensivkurse anbieten. Informationen würden sich in den kommenden Tagen auf der Homepage finden. Nach der Schließung haben die Betreiber noch einmal vier Wochen Zeit, das Hallenbad leer zu räumen. Der Abriss könnte somit frühestens Ende November beginnen.

Im Februar hatte Projektsteuerer Matthias Ring der Politik mitgeteilt, dass die Kosten für das neue Hallenbad nach der Vorentwurfsplanung bei knapp 9,6 Millionen Euro liegen. Bis zum 11. Juli sollten 80 Prozent der Ausschreibungen platziert und bis zum 13. August die Submissionsergebnisse für diese Gewerke vorliegen. Wenn diese im erwarteten Rahmen gelegen hätten, hätte der Auftrag für das Abrissunternehmen direkt anschließend erteilt werden können. Bei der Sitzung der Projektgruppe am Montag wurde jedoch mitgeteilt, dass dies nicht der Fall ist. Nach Abstimmung mit Bürgermeister Peter Wirtz und der zuständigen Dezernentin Heike Jüngling, die derzeit im Urlaub sind, beschloss daher die Verwaltungsspitze, zunächst am 23. September die Politik zu informieren.

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