Kommentar zur Bebauung des Sumpfweg Areals Schlechte Chancen für die Bürgerinitiative

Meinung · Es war zwar einige Jahre ruhig um das Bauprojekt am Sumpfweg geworden. Klar war aber auch, dass das Thema wieder auf die Tagesordnung kommen würde.

Dass es so lange gedauert hat, ist ganz sicher der Lage im Überschwemmungsgebiet des Rheins zuzuschreiben. Hier wurde von allen beteiligten Behörden ganz besonders gründlich geprüft. Dabei spielte sicher auch eine Rolle, dass sich der Petitionsausschuss des Landtages auf Bitten der Interessengemeinschaft Sumpfweg im April 2014 ein Bild von der Situation vor Ort gemacht hatte.

Auch war der Bauvorbescheid der Stadt vom Januar 2012 bereits Gegenstand von zwei Klagen vor dem Verwaltungsgericht Köln. Es kam mit der Eigentümergemeinschaft Johannes-Albers-Allee und einem Ehepaar im September 2013 zu einer Einigung, nachdem der Bauträger den Klägern entgegengekommen war. Die ursprüngliche Planung wurde in zahlreichen Punkten verändert, wobei sich allerdings ein Großteil unterirdisch – bei den Tiefgaragen – abspielte.

Nachdem in einem ersten Entwurf noch sehr viele Befreiungen erforderlich gewesen wären, hat sich der Projektentwickler nun offensichtlich an geltendes Recht gehalten. Fest steht auch, dass der Bebauungsplan im August 2008 vielleicht noch hätte aufgehoben werden können, wenn sich die Politik damals einig gewesen wäre. Sie war es nicht. Es gab eine knappe, aber demokratische Entscheidung, die neue Satzung zu beschließen. Damit wurde vielleicht tatsächlich eine Chance vertan, das einzig verbliebene Naherholungsgebiet in der Königswinterer Tallage weiterhin als solches nutzen zu können.

Wenn sich der Investor im Rahmen des Bebauungsplans bewegt, wird die Stadt dieses Projekt nämlich nicht verhindern können. Die Chancen der Bürgerinitiative stehen jedenfalls schlecht. Auf der anderen Seite werden sich viele Neubürger über ihre Eigentumswohnungen mit Rheinblick freuen.

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