Verkehrssicherheit Rund 80 Buchen müssen an der L268 bei Heisterbacherrott gefällt werden

HEISTERBACHERROTT · Wer am Freitag über die Landstraße 268 nach Heisterbacherrott wollte, musste zwangsläufig einen Umweg über Vinxel, Stieldorf und Thomasberg nehmen. Denn ab Höhe Kloster Heisterbach bis kurz vor dem Ortseingang mussten rund 80 Buchen gefällt werden, deren Äste die Fahrbahn überragten und somit den Straßenverkehr akut gefährdeten.

Dass diese Maßnahme dringend notwendig war, zeigt ein Unglücksfall im August, bei dem durch einen herabstürzenden Ast ein Ehepaar bei Steimel im Kreis Neuwied in seinem Auto erschlagen wurde.

Die so genannte Weißfäule mache besonders größeren Astgabeln, den "Zwieseln", zu schaffen, so dass die bis zu 800 Kilogramm schweren Baumteile Bruchstellen bilden, die sich mit Wasser füllen, erläuterte gestern Forstdirektor Stephan Schütte, Fachgebietsleiter Staatswald beim Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. Die so entstehenden Fäulnispilze brächten den Ast unter der Last seines Eigengewichts auch völlig ohne Einwirkung von Wind und Wetter zu Fall.

Was ein solcher herabfallender Baumstamm für Schaden anrichten kann, zeigten die Baumfällarbeiten des Regionalforstamtes im Heisterbacher Wald. Einer der 80 teilweise mehr als 30 Meter hohen Riesen begrub nämlich eine Leitplanke unter sich, die danach nur noch Altmetall-Wert hatte. Schütte: "Sicherheit kommt bei uns an erster Stelle. Die Leitplanke kann ersetzt werden, bei einem Menschen ist das nicht möglich." Die Leitblanke war ein Versehen, der Sturz sei nicht immer exakt kalkulierbar.

Mit zehn Mitarbeiten und zwei großen Maschinen arbeitet die Firma Stockhausen entlang der L 268. Sie entfernt nicht nur die Bäume direkt an der Straße, sondern geht acht bis zehn Meter in den Wald hinein. Auf dieser Fläche kann dann neuer Wald entstehen: Beim Fällen fallen die Samen laut der Experten auf den Boden, gleichzeitig gibt es nun genug Licht, damit sich ein neuer, strukturreicher Waldrand mit Buchen, Eichen und anderen Laubbäumen bilden kann.

Diese nächste Baumgeneration steht laut Schütte "schon in den Startlöchern und wartet nur auf eine Erhöhung des Lichtangebots". Es entstehe von Natur aus ein neues Dickicht, das den dahinter liegenden Wald und die dort lebenden Tiere vor den Wirkungen der Straße - Lärm, Lichteinfall der Scheinwerfer - schütze.

Das gefälltes Holz hat übrigens keine hohe Qualität, nur ein Teil wird verkauft, der Rest wird in die Wildnisgebiete gebracht, wo es in relativ kurzer Zeit verrotten wird.

Auch am Samstag ist noch einmal die komplette Sperrung des Straßenabschnitts zwischen 9 und 17 Uhr notwendig. Ortskundigen Verkehrsteilnehmern wird deshalb geraten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Eine Umleitung über Vinxel, Stieldorf und Thomasberg ist eingerichtet, so Forstmann Schütte gestern weiter.

Am kommenden Montag und Dienstag, 19. und 20. November, wird der Verkehr wieder über eine Ampelschaltung geregelt. Sie steht zwischen der Abzweigung der K 25 nach Vinxel und dem Ortseingang Heisterbacherrott und regelt den Verkehr in der Zeit von 9 bis 16 Uhr.

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