Gaststätte mit Tradition Restaurant "Zum Ännchen" in Oberpleis wiedereröffnet

Oberpleis · Drei Jahre lang war das Oberpleiser Restaurant "Zum Ännchen" geschlossen. Es wurde auf Betreiben des Eigentümers Kurt Dohle umgebaut und aufwendig saniert. Nun hat es wiedereröffnet.

 Anton Titz ist neuer Pächter des Restaurants "Zum Ännchen" in Oberpleis.

Anton Titz ist neuer Pächter des Restaurants "Zum Ännchen" in Oberpleis.

Foto: privat

Baujahr 1885. Das Haus an der Herresbacher Straße in Oberpleis blickt auf eine lange Geschichte zurück: Posthaltestation, teils zerstört im Zweiten Weltkrieg und wieder aufgebaut, Herbergsbetrieb, Gaststätte. Dann schlossen sich die Türen Ende 2014, um sich erst vor einigen Wochen wieder zu öffnen. Nach rund dreijährigen Umbauarbeiten, einer umfangreichen Sanierung und Renovierung haben Anton und Inga Titz als Pächter das Restaurant „Zum Ännchen“ übernommen. Ideengeber und verantwortlich für den Umbau indes war der Eigentümer des Hauses, Kurt Dohle.

„Es sollte ein Ort geschaffen werden, der zukunftsorientiert ist und zugleich in der Tradition der Familie steht“, beschreibt Friedhelm Hennemann die Intention Dohles. Hennemann ist seit 18 Jahren Geschäftsführer der für die Dohle Vermögensverwaltung tätigen Hausverwaltung mit Sitz in Bergheim im Rhein-Erft-Kreis. Die Dohle-Handelsgruppe, die im Familienbesitz ist und ihren Sitz heute in Siegburg hat, betreibt unter anderem rund 70 Hit-Märkte vorwiegend im Rheinland.

Grundstein des Unternehmens war ein Laden in Quirrenbach

Den Grundstein für das Unternehmen mit rund 6000 Mitarbeitern und zwei Milliarden Euro Jahresumsatz hatte Jean Dohle 1927 gelegt, als er ein kleines Kaufhaus in Quirrenbach errichtete. Sein Sohn Kurt, heute 82 Jahre alt, gründete dann 1960 die Dohle Handelsgruppe. Ihre Wurzeln hat die als medienscheu geltende Familie bei allem Erfolg nie vergessen: So unterstützte sie 2016 den neuen Rasenplatz des TuS Eudenbach mit mehr als 100 000 Euro. Kurt Dohle, gebürtiger Quirrenbacher, reiste damals eigens zum ersten Spatenstich im Oberhau an.

Und auch bei den Umbauarbeiten des Hauses an der Herresbacher Straße, das seit jeher im Besitz der Familie ist, ließ er es sich nicht nehmen, ab und zu vorbeizuschauen. Wie auch Hennemann. „Kurt Dohle hatte ganz konkrete Vorstellungen, wie das Haus und das Restaurant einmal aussehen sollen“, erinnert er sich. Ein Stein nach dem anderen sei umgedreht worden, neue, barrierefreie Toilettenanlagen angebaut, ein hochwertiger Holzboden verlegt und bequeme Sitzmöbel in modernem Grau angeschafft worden.

Alle Bilder wählte Kurt Dohle persönlich aus

Eine geschickte Aufteilung des rund 160 Quadratmeter großen Gastraums sorgt ebenso für behagliche Atmosphäre wie die abgestimmte Beleuchtung im gesamten Restaurant. Die setzt unter anderem auch einen großen Fotodruck, der das Siebengebirge zeigt, ins rechte Licht. Auch das hat Dohle persönlich ausgewählt, wie übrigens alle Bilder im Restaurant. Im Sommer ist zusätzlich eine Außenterrasse mit rund 70 Plätzen vorgesehen. Gleichfalls komplett neu gestaltet wurden die Räume im Keller und die Wohnungen im ersten und zweiten Stock mit jeweils rund 75 und 50 Quadratmetern, die derzeit teils von Mitarbeitern genutzt werden. „Wenn irgendetwas nicht so war, wie Kurt Dohle es sich vorgestellt hatte, wurde es neu gemacht“, sagt Hennemann. „Er hatte da keine Eile.“

Das galt schließlich auch bei der Suche nach den neuen Pächtern. Mit Inga und Anton Titz, die bis dieses Jahr zwei Gaststätten in Euskirchen betrieben, wurde Dohle dann im Sommer fündig. Das Ehepaar blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Gastronomie zurück – und war von dem sanierten Haus und dessen moderner Gestaltung gleich überzeugt. „Wir haben uns auch das Siebengebirge und natürlich Oberpleis angesehen“, erinnert sich der 61-Jährige. „Uns hat es hier sofort gefallen.“

Deutsche Küche, aufgepeppt und ein bisschen anders

„Tradition trifft Moderne“ ist dabei nicht nur das Motto für den Umbau des Hauses gewesen, sondern gilt auch für das gastronomische Angebot. „Deutsche Küche, aufgepeppt und ein bisschen anders“, beschreibt es Titz. So wird etwa der Tafelspitz mit Zitronen-Pfeffermarinade serviert oder das Wiener Schnitzel mit lauwarmem Schmand-Kartoffelsalat. Schnitzel und Tafelspitz jedenfalls wird es vermutlich auch damals schon im „Ännchen“ gegeben haben. Hinter der Namensgeberin des Traditionshauses verbirgt sich übrigens eine Tante Kurt Dohles. Ihr Konterfei hängt heute noch gerahmt im Gastraum.

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