Sportprogramm in den Ferien Rückwärtssalto und Finten lernen beim TuS Oberpleis

OBERPLEIS · Der Fußball steht ganz oben in der Gunst der gut 70 Kinder, die in dieser Woche beim Feriencamp des Sportvereins mitmachen. Aber der TuS 05 nutzt das Angebot erstmals auch, um Werbung für andere Sportarten zu machen.

 Freunde: Wer im Verein spielt, trägt stolz sein Fußballtrikot.

Freunde: Wer im Verein spielt, trägt stolz sein Fußballtrikot.

Foto: Frank Homann

Ein Scout wurde bisher nicht gesichtet auf dem Fußballplatz des TuS Oberpleis. Aber auch ohne die Talente-Späher großer Bundesligavereine legen sich zurzeit die Kinder zwischen sechs und 14 Jahren mächtig ins Zeug beim Feriencamp des TuS 05 auf dem Sonnenhügel, das erstmals in Kooperation mit der Gesamtschule durchgeführt wird. Ohnehin: Auf einen kleinen Fußballer unter den Akteuren hat der 1. FC Köln bereits ein Auge geworfen. Auch er lässt sich das Trainingslager während der Sommerferien nicht entgehen.

Diesmal muss König Fußball bei dem sportlichen Ferienangebot etwas Macht abgeben: Erstmals stehen auch Badminton sowie Fitness und Parcours auf dem Übungsplan der Woche. Und während Anne Gußmann und Christina Flink von der Badminton-Abteilung die Schüler in der Sporthalle die Bälle übers Netz schlagen lassen, zeigt Übungsleiter Saulius Friess von der Turnabteilung den jungen Sportlern einen Rückwärtssalto.

Viel Lob für jede gelungene Übung

So weit ist der Nachwuchs dann doch noch nicht. Aber bei jedem individuellen Vortrag gibt es von Friess schon eine Menge Lob, ob Butterfly, Kreuzschritt oder Rad. Boris Meder, Projektmanager beim TuS, hatte den Vorschlag gemacht, diesmal die Karte nicht allein auf Fußball zu setzen. „Wir möchten unsere Abteilungen bei dieser Gelegenheit präsentieren, und auch unsere jungen Trainer sollen sich vorstellen.“

Das Besondere: Ihre Entscheidung, in welcher Sparte sie das einwöchige Camp absolvieren möchten, brauchten die Teilnehmer erst an Ort und Stelle zu fällen. Es war auch möglich, von vornherein einen Mix zu wählen oder noch während der Woche zu wechseln. Mehr als 40 der insgesamt gut 70 Kinder, von denen zwei Drittel dem TuS bereits angehören, zogen natürlich den Fußball vor.

„Gestern bin ich Mitglied beim TuS geworden“, erzählte Nick. Der achtjährige Ittenbacher hat bisher mit seinem Vater und Freunden im Garten ein wenig gekickt. Künftig will er auf dem weichen Kunstrasen des TuS Oberpleis auf dem Sonnenhügel regelmäßig trainieren. „Es ist richtig toll hier.“ Michael kommt aus Berghausen und wurde in der vergangenen Saison mit der E-Jugend des TuS Eudenbach Zweiter. Der Elfjährige kann offensichtlich gar nicht genug bekommen vom Fußball: „In der fünften Ferienwoche besuche ich noch ein Camp in Bad Honnef. Dort war ich bereits in den Osterferien.“ Ein Vorbild hat der Mittelfeldspieler auch: Casemiro von Real Madrid. Wenn er einen Berufswunsch offen hätte: Profi beim 1. FC Köln oder Polizist. Von Fußballstar Ronaldo ist Frederik (11) begeistert, der beim TuS Oberpleis spielt. „Fußball macht einfach Spaß.“ Milian (11) aus Kurscheid überlegt noch, ob er nach dem Camp dem TuS beitritt. „Bisher spiele ich auf dem Bolzplatz oder auf der Straße.“

Spaß beim Fußball-Baseball

An diesem Nachmittag erlernen die Pänz etwas ganz Neues: Fußball-Baseball. Nils Melzer zeigt den kleinen Sportlern, wie die Abwandlung der typisch amerikanischen Sportart funktioniert. Gerade hat er Abitur am CJD gemacht – und schon steht er als Camp-Trainer zur Verfügung. Fünf Abende in der Woche ist er in Sachen Fußball unterwegs, dreimal hat er sein eigenes Training in der TuS-A-Jugend, zweimal trainiert er die E-Jugend. Seine E 2 schaffte Platz zwei in der Talentstaffel. Nach den Ferien leistet er sein Freiwilliges Soziales Jahr als Jugendgeschäftsführer in seinem Verein ab. Jan Domenik (10) ist Mitglied dieser E 2-Elf, spielt Fußball beim TuS, seitdem er dem Kindergartenalter entwachsen ist. „Es macht Spaß, ich lerne hier eine Menge.“

Nach Aufwärmspielen kommt Stationstraining hinzu, die Pänz üben Schießen, Passen oder Dribbeln und studieren auch Finten ein, um dem Gegner den Ball abjagen zu können. „Und kleine Wettkämpfe haben wir auf dem Programm“, sagt Max Dönhoff. Er hat gerade Abitur am Gymnasium am Oelberg gemacht. Bereits seit drei Jahren ist er Trainer beim TuS 05. Er hat während der Schulzeit seine C-Lizenz gemacht, derzeit packt er die B-Lizenz noch drauf. Dönhoff möchte Sportmanagement studieren, spielt selbst in der A-Jugend des JFV Siebengebirge.

Auch Dominik Rüth hat seine C-Lizenz schon in der Tasche. Mit Julian Körver ergänzt er das Fußballtrainerteam bei diesem Feriencamp. „Der Spaß steht im Vordergrund“, meint er. Gemeinsam essen die kleinen Sportler zu Mittag. Trinkflasche und einen großen Sportbeutel für jedes Kind hat ein Oberpleiser Sportgeschäft gesponsert. Der TuS ist übrigens der einzige Verein weit und breit, der ein Feriencamp für mehrere Sparten anbietet. Fußball ist aber die Nummer eins.

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