Kommentar zur Zukunft des Naturparks Siebengebirge Quo vadis, Naturpark?

Meinung | Siebengebirge · Die Kooperation der Naturparke Siebengebirge und Rheinland ist umstritten. Doch es gibt keine wirkliche Alternative, meint Redakteurin Katrin Janßen.

Das hatten sich Hans Peter Lindlar, Chef des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge, und seine Mitstreiter alles so schön vorgestellt: Der Kreis übernimmt die Trägerschaft des Naturparks Siebengebirge, die Kommunen und der Kreis übernehmen die Kosten und der Nationalpark Rheinland das operative Geschäft.

Doch es regt sich Widerstand, auch in den eigenen Reihen, gegen die Zusammenarbeit mit dem großen Bruder. Hinter vorgehaltener Hand befürchten viele, dass das relativ kleine Siebengebirge irgendwann im großen Zweckverband aufgehen und damit seine Eigenständigkeit verlieren könnte. Manchem ist auch bei dem Gedanken, dass die Geschicke des ältesten deutschen Naturparks künftig letztendlich von Bergheim aus gesteuert werden könnten, höchst unwohl. Dass diese Sorgen existieren, ist vielleicht sogar ein Stück nachvollziehbar, besonders, da sich nicht wenige vor vollendete Tatsachen gestellt fühlten.

Doch es gibt keine Alternativen. Denn dass sich ein Naturpark heute nicht mehr rein ehrenamtlich verwalten lässt, ist einfach eine Tatsache. Besonders wenn man die Marke „Naturpark Siebengebirge“ schärfen und ausbauen möchte. Auch ist es nun gelungen, Kommunen, die sich jahrelang nicht an der Finanzierung beteiligten, wieder mit ins Boot zu holen. Und Harald Sauer, Chef des Naturparks Rheinland, genießt einen guten Ruf und hat einen vergleichsweise großen Mitarbeiterstab zur Verfügung. Daher muss es deutlich und überprüfbar sein, dass die Eigenständigkeit des Naturparks Siebengebirge nicht in Gefahr ist. Und es muss anhand der Kooperationsvereinbarung Schwarz auf Weiß nachzulesen sein. Denn nur so werden sich die Kritiker einer Kooperation überzeugen lassen.

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